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DOI: 10.1055/s-0039-1696182
Krankheit und Gesundheit in der Sucht
Ethische Fragen an gängige GesundheitskonzeptePublication History
Publication Date:
03 September 2019 (online)
Gesundheit und Krankheit sind entgegen ihrer alltäglichen Verwendung keine wissenschaftlich-objektiven Kategorien sondern Wertbegriffe. Sie dienen ärztlicherseits der Legitimation des Heileingriffs und patientenseitig dem Recht, die Solidargemeinschaft in Anspruch zu nehmen. Der Rest entsteht im Diskurs: Grenzwerte, Leitlinien, schließlich die gesamte Gesundheitspolitik. Doch wie definiert der einzelne Patient krank und gesund? Welche Akzeptanz darf er dabei genießen? Wann kann oder muss der Behandler Einfluss nehmen? Und stimmt es überhaupt, dass jeder definieren darf, wann er krank oder gesund ist? Diese Fragen erfordern zunächst eine medizinanthropologische Analyse des Formenkreises der Sucht. Beantworten lassen sie sich dann im Rückgriff auf ein lange Zeit vergessenes ethisches Entscheidungsverfahren aus der Scholastik.
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Literatur
- 1 Wieland W. Strukturwandel der Medizin und ärztliche Ethik. Philosophische Überlegungen zu Grundfragen einer praktischen Wissenschaft. Heidelberg: Carl Winter Universitätsverlag; 1986: 40
- 2 Bell A. Philosophie der Sucht. Medizinethische Leitlinien für den Umgang mit Abhängigkeitskranken. Wiesbaden: Springer-Verlag; 2014: 109-115
- 3 Knauer P. Handlungsnetze. Über das Grundprinzip der Ethik. Frankfurt am Main: BoD–Books on Demand; 2003