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DOI: 10.1055/s-0039-1696211
Evaluation des Beratungsaufkommens der Regionalen Fachstellen Glücksspielsucht in Rheinland-Pfalz
Publication History
Publication Date:
03 September 2019 (online)
Einleitung Im rheinland-pfälzischen Landesprogramm „Glücksspielsuchtprävention und Beratung Spielsüchtiger“ werden Regionale Fachstellen Glücksspielsucht wissenschaftlich und therapeutisch begleitet. In der therapeutischen Supervision werden Fallvignetten supervidiert. Die wissenschaftliche Beratung und Evaluation des Beratungsaufkommens in Rheinland-Pfalz bilden die Versorgungslandschaft ab und werden jährlich an das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie berichtet.
Methode Im Flächenland Rheinland-Pfalz sind 19 Regionale Fachstellen für Glücksspielsucht zu finden. Dort wird das Beratungsaufkommen für Glücksspielsucht und internetbezogene Störungen dokumentiert und zur zusammenfassenden Analyse anonymisiert an die Ambulanz für Spielsucht weitergegeben.
Ergebnis Das Beratungsaufkommen ist im Vergleich zu den Vorjahren tendenziell steigend. Insgesamt wurden 824 Personen beraten und behandelt. Davon waren 219 Klienten mit einer internetbezogenen Problematik und 605 Klienten mit einer Glücksspielproblematik zu verzeichnen. Der überwiegende Teil beider Gruppen zeigt pathologische Nutzungsmuster, was die klinische Relevanz der Arbeit der Fachstellen unterstreicht. Im Gegensatz zu Klienten mit internetbezogenen Störungen suchen Glücksspielsüchtige die Beratungsangebote eher eigenmotiviert auf. Beide Klientengruppen sind eher männlich. Es wird die Schuldenlast für die Erwerbsgruppen der Schüler, Auszubildenden, Arbeitslosen SGB II & III, von Angestellten und Rentnern beschrieben. Zusätzlich werden die Anteile der Selbstsperre und Weitervermittlung ins Hilfesystem in diesen Gruppen berichtet und um soziodemografische Merkmale ergänzt.
Diskussion Die Abbildung der Landesstatistik ermöglicht einen Überblick über die Versorgungssituation und Aussagen über die Inanspruchnahme des Sperrsystems in Rheinland-Pfalz. Insbesondere der Flächenlandcharakter führt zu regionalen Herausforderungen der Erreichbarkeit, Mobilität und Zuleitung in das Hilfesystem.