Suchttherapie 2019; 20(S 01)
DOI: 10.1055/s-0039-1696281
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Verläufe des Konsums amphetaminartiger Stimulanzien: Konsummuster, -regeln und -motive

Vorläufige Ergebnisse aus dem EU-Projekt ATTUNE
M Rosenkranz
Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) der Universität Hamburg
,
MS Martens
Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) der Universität Hamburg
,
H Zurhold
Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) der Universität Hamburg
,
D Degkwitz
Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) der Universität Hamburg
,
P Verthein
Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung (ZIS) der Universität Hamburg
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Publication History

Publication Date:
03 September 2019 (online)

 

Einleitung Amphetaminartige Stimulanzien (ATS) wie Amphetamin, Methamphetamin, MDMA und einige sogenannte Neue Psychoaktive Substanzen (NPS) sind neben Cannabis die am häufigsten gebrauchten illegalen Drogen in Europa. Es gibt aber nur wenig Evidenz darüber, mit welchen Faktoren die Entwicklung unterschiedlicher Konsummuster (von sporadisch bis abhängig) assoziiert ist. Die wissenschaftliche Literatur legt nahe, dass individuelle, soziale und umweltbezogene Einflüsse eine Rolle spielen.

Methode Im Rahmen des europäischen ERANID-Projekts „ATTUNE“ werden „ATS-Karrieren“ in der Tschechischen Republik, Deutschland, Polen, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich untersucht. Mit insgesamt 279 qualitativen und (geplanten) 2000 quantitativen Interviews zielt die Studie darauf ab, die bisher umfassendsten Ergebnisse zu Verläufen und Phasen des ATS-Konsums zu liefern. Der Beitrag gibt einen Einblick in das „Mixed-Methods Design“, einschließlich der Begründung für die Erforschung von verschiedenen Nutzer- und einer Nichtnutzergruppe.

Ergebnis Wir präsentieren erste Ergebnisse der quantitativen Erhebung. Neben der Charakterisierung der Stichprobe werden unterschiedliche Nutzungsmuster von ATS und anderen Substanzen präsentiert. Außerdem wird auf Konsumregeln eingegangen, die sich manche ATS-Konsumentinnen und -Konsumenten selbst schaffen sowie über die Bandbreite verschiedener Konsummotive informiert.

Diskussion Die Ergebnisse werden mit dem Konsum weiterer Substanzen (insbesondere Alkohol) im Zusammenhang betrachtet und diskutiert. Erste Ideen, inwiefern die Ergebnisse die Entwicklung von angemessenen, evidenzbasierten Präventions- und Interventionsmaßnahmen unterstützen können, werden diskutiert.