Osteologie 2020; 29(01): 65
DOI: 10.1055/s-0039-3402878
2. Posterbegehung 2
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prävalenz der Osteoporose bei Systemischer Sklerose

T Schneidereit
1   Klinik für Rheumatologie, Immunologie und Osteologie, Krankenhaus St. Josef Wuppertal, Wuppertal, Germany
,
T Schmeiser
1   Klinik für Rheumatologie, Immunologie und Osteologie, Krankenhaus St. Josef Wuppertal, Wuppertal, Germany
,
R Khder
1   Klinik für Rheumatologie, Immunologie und Osteologie, Krankenhaus St. Josef Wuppertal, Wuppertal, Germany
,
A Thiele
1   Klinik für Rheumatologie, Immunologie und Osteologie, Krankenhaus St. Josef Wuppertal, Wuppertal, Germany
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Publication Date:
25 February 2020 (online)

 

Einleitung Die Systemische Sklerose ist eine seltene autoimmune Systemerkrankung aus der Gruppe der Kollagenosen. Bisher liegen keine ausreichenden Daten vor, ob bei dieser Erkrankung das Risiko erhöht ist, an einer Osteoporose zu erkranken. Wir untersuchten die Prävalenz der Osteoporose, gemessen mittels DXA-Knochendichtemessung am Patientenkollektiv mit Systemischer Sklerose unserer Klinik und verglichen es mit der Normalbevölkerung.

Methode Berechnung der Prävalenz anhand monozentrischer retrospektiver Daten, Vergleich anhand der Odds-Ratio mit retrospektiven Krankenkassendaten der Normalbevölkerung.

Ergebnisse Bei 39 von 79 von uns betreuten Patienten (81 % Frauen, im Mittel 64 Jahre alt) mit Systemischer Sklerose wurde eine Knochendichtemessung durchgeführt. Bei 17 von 39 (44 %) liegt eine Osteopenie, bei 9 von 39 (23 %) eine Osteoporose vor. Gegenüber der Normalbevölkerung (gemessen anhand der Krankenkassendaten der Bone Evaluation Study [BEST]) ist das Risiko für Osteoporose bei Frauen mit Systemischer Sklerose etwa 2fach erhöht. Die Prävalenz lag bei 33 % gegenüber 24 % in der Normalbevölkerung (OR 2,048; 95 %-KI 0,9199-4,5578), verfehlt jedoch am untersuchten Kollektiv ein statistisch signifikantes Niveau. Bei Männern mit Systemischer Sklerose entspricht das Risiko für Osteoporose der Normalbevölkerung (OR 1,024; 95 %-KI 0,1233-8,5044).

Diskussion Die Prävalenz der Osteoporose im untersuchten Kollektiv unterscheidet sich nicht signifikant von der Normalbevölkerung. Bei Frauen mit Systemischer Sklerose könnte das Risiko für Osteoporose jedoch erhöht sein. Insbesondere Patientinnen, die an dieser seltenen autoimmunen Systemerkrankung leiden, sollten risikoadaptiert regelmäßige Knochendichtemessungen erhalten.

Keywords Systemische Sklerose, Osteoporose, DXA, Knochendichte

Korrespondenzadresse Thomas Schneidereit, Krankenhaus St. Josef Wuppertal, Klinik für Rheumatologie, Immunologie und Osteologie, Bergstraße 6–12, 42105 Wuppertal, Deutschland, Germany

E-Mail thomas.schneidereit@cellitinnen.de