Rofo 2020; 192(S 01): S7
DOI: 10.1055/s-0040-1703122
Vortrag (Wissenschaft)
Bildverarbeitung/IT/Software/Gerätetechnik/Qualitätsmanagement
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Sparse-Sampling Computertomografie (SpSCT) zur Dosisreduktion bei der Diagnostik von Lungenarterienembolien: erste Ergebnisse einer neuen CT-Technologie

A Sauter
1   Technische Universität München, Fakultät für Medizin, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
F Kopp
1   Technische Universität München, Fakultät für Medizin, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
J Dangelmaier
1   Technische Universität München, Fakultät für Medizin, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
D Deniffel
1   Technische Universität München, Fakultät für Medizin, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
A Fingerle
1   Technische Universität München, Fakultät für Medizin, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
F Meurer
1   Technische Universität München, Fakultät für Medizin, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
E Rummeny
1   Technische Universität München, Fakultät für Medizin, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
P Noel
1   Technische Universität München, Fakultät für Medizin, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
R Bippus
2   Philips GmbH Hamburg
,
R Proksa
3   Philips GmbH Hamburg
,
D Pfeiffer
1   Technische Universität München, Fakultät für Medizin, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Im Rahmen dieser Studie sollten simulierte Sparse-Sampling Computertomografie (SpSCT) Bilder verschiedener Dosisstufen hinsichtlich subjektiver und objektiver Kriterien bezüglich der Diagnostik von Lungenarterienembolien (LAE) evaluiert werden.

Material und Methoden 20 klinische CT-Pulmonalangiografien (50% mit der Diagnose LAE) wurden verwendet, um Datensätze mit verschiedenen Dosisleveln (DL) zu simulieren; hierbei wurden 6 Stufen mit 100%-50%-25%-12,5%-6,3%-3,1% der ursprünglichen Dosis generiert. Bei diesen voll-Sampling (full sampling, FS) Daten wurde jede Projektion für die Bilderstellung verwendet. Von diesen FS-Daten wurde nun jede zweite (2-SpSCT) oder vierte (4-SpSCT) Projektion verwendet, um Sparse-Sampling Datensätze zu simulieren. Jeder dieser Datensätze wurde von vier verblindeten Radiologen hinsichtlich subjektiver Kriterien evaluiert und die Richtigkeit der Diagnose wurde ausgewertet. Als objektiver Parameter wurde zusätzlich das Kontrast-zu-Rausch Verhältnis (KRV) bestimmt.

Ergebnisse Die Sensitivität betrug 100% mit 2-SpSCT und 4-SpSCT beim 25% und 12,5% DL, unabhängig von der Lokalisation der LAE (eine Subgruppe 98,5%). Mit 2-SpSCT und 4-SpSCT konnten bei allen Dosisstufen höhere Sensitivitäten und Spezifitäten erreicht werden als mit FS. Die subjektive Bildqualität war bei allen DL mit 4-SpSCT signifikant höher als mit FS (p<0.01). Lediglich mit 4-SpSCT wurden allen Datensätzen beim 12,5% DL eine diagnostische Bildqualität bestätigt. SpSCT führte bei niedrigen Dosisstufen zu einem signifikant höheren KRV als FS.

Schlußfolgerungen Mit SpSCT wäre in der aktuellen Studie eine Dosisreduktion von 88% bei gleichzeitig beibehaltener hoher Bildqualität und voller diagnostischer Konfidenz möglich, entsprechend einer effektiven Dosis von 0.38 mSv. Zukünftig könnte somit durch SpSCT die Dosis für den Patienten reduziert werden oder die Dosis pro Projektion bei insgesamt konstanter Dosis erhöht werden, wodurch insbesondere bei Niedrigdosisuntersuchungen eine Bildverbesserung erreicht werden könnte.