Rofo 2020; 192(S 01): S10-S11
DOI: 10.1055/s-0040-1703132
Vortrag (Wissenschaft)
Ganzkörperdiagnostik/Kohortenstudien
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Anwendbarkeit des Radiologial Alteration Index (RA-Index) in der postmortalen Computertomografie (PMCT) für Säuglinge als Indikator für abnormale Gasverteilung.

J Böven
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
A Steuwe
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
J Morawitz
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
L Sawicki
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
B Hartung
2   Universitätsklinikum Düsseldorf, Rechtsmedizin, Düsseldorf
,
G Antoch
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
J Aissa
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Nach neusten Leitlinien ist eine postmortale Computertomografie indiziert für Kinder mit unklarer Todesursache mit einem Alter unter einem Jahr. Ziel unserer Studie war die Anwendbarkeit des Radiological Alteration Index (RA-Index) in PMCT für Säuglinge zu überprüfen. Der RA-Index schließt mögliche Gasembolien aus und gibt Hinweise auf eine abnormale Gasverteilung bei Erwachsenen Leichen. In bisherigen Studien sind Ergebnisse zur postmortalen Gasverteilung bei Kindern mit unklarer Todesursache rar.

Material und Methoden 37 menschliche Leichen von Kindern unter einem Jahr, die nach traumatischem und nicht traumatischem Tod eine Ganzkörper-PMCT erhielten, wurden retrospektiv analysiert. Der RA-Index wurde in sieben Lokalisationen gemessen, die die Gasmenge widerspiegeln. Die Klassifizierung wurde von zwei Radiologen unabhängig durchgeführt. Anschließend wurde eine konventionelle Autopsie von zwei Rechtsmedizinern durchgeführt.

Ergebnisse Die 37 Leichen zeigten einen mittleren RA-Index von 7,3 ± 11,5 mit einem Spannbreite von 0 bis 43 von 100 möglichen Punkten. In einem Fall wurde eine suspekte Gasverteilung gefunden mit einer hohen Gasmenge in den Herzhöhlen und einen niedrigen RA-Index in den anderen Lokalisationen. Die Autopsie bestätigte den Verdacht einer Gasembolie für diesen Fall. In allen anderen Fällen mit negativem Befund in der PMCT wurde durch Autopsie ebenfalls eine Gasembolie verneint.

Schlußfolgerungen Der RA-Index ist eine etablierte Methode, um die Gasverteilung zu quantifizieren und Hinweise auf Fäulnis und Gasembolien zu erhalten. Unsere Studie zeigt die Anwendbarkeit des Index für Kinder unter einem Jahr.