Rofo 2020; 192(S 01): S30
DOI: 10.1055/s-0040-1703195
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Interventionelle Radiologie

Vergleich von digitaler Subtraktions-Angiografie versus digitaler Varianz-Angiografie als Bildgebungsmethode bei der Embolisation der Prostata Arterien bei benigner Prostatahyperplasie (PAE)
L Alizadeh
1   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Frankfurt am Main Frankfurt
,
T Vogl
2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie Frankfurt am Main
,
C Booz
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Radiologie, Frankfurt
,
A Zinn
3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Radiologie, Frankfurt
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Die neuartige kinetische Bildgebungsmethode Digital Variance Angiography (DVA) ist definiert als neuartiges Röntgenbildverarbeitungsverfahren zur Darstellung von Kontrastmitteln innerhalb eines Gefäßes. Der Algorithmus erzeugt so genannte Digital Variance Angiography (DVA)-Bilder aus Durchleuchtungsrohdaten. Das Ziel dieser Studie war es, die Bildqualität und den Nutzen von DVA mit der herkömmlichen digitalen Subtraktionsangiografie (DSA) bei vaskulären Eingriffen zur Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung (PAE) zu vergleichen.

Material und Methoden 81 angiographische Akquisitionen von 26 Patienten (Durchschnittsalter 67,47 Jahre, SD 9,76, Bereich 42-82), die an unserer Institution eine PAE erhielten, wurden ausgewertet. Das Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) von DSA- und DVA-Bildpaaren wurde anhand von Regions of Interest (ROI) verglichen. Der Vergleich der klinischen Bildqualität wurde von drei erfahrenen interventionellen Radiologen in einer randomisierten Blindstudie durchgeführt, in der die DSA- und DVA-Videos anhand einer 5-Punkte-Likertskala verglichen wurden, welche aus klinisch relevanten Kriterien bestand (z.B. Sichtbarkeit von Versorgungs- und Kolleteralästen, Größe der Arterien etc.). Ein Fleiss' Kappa-Test wurde zur Bestimmung der Interrater-Reliabilität verwendet.

Ergebnisse DVA-Bilder lieferten einen 1,79-mal höheren SNR-Wert als DSA-Bilder (Medianwert, Q1-Q3-Intervall: 1,46-2-32). Die qualitative Bildbewertung ergab, dass DVA-Videos qualitativ hochwertigere Bilder lieferten als DSA-Videos, da in 80,6% der Fälle die Gutachter DVA-Bilder gegenüber DSA-Bildern bevorzugten. Die Interrater-Reliabilität betrug 83,8%(Fleiss's Kappa 0,38;p<0,001).

Schlußfolgerungen Im PAE-Bereich verbessert die DVA-Bildgebung die Visualisierung anatomischer Strukturen im Vergleich zur DSA-Bildgebung über eine signifikante SNR-Erhöhung, wodurch die neue Technologie die Sicherheit und Effizienz der Intervention verbessern kann. Zusätzlich ist im weiteren eine Reduktion von Strahlendosis und Kontrastmittel möglich.