Rofo 2020; 192(S 01): S34-S35
DOI: 10.1055/s-0040-1703209
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kathetergesteuerte-Thrombektomie bei hochsymptomatischen Patienten mit Becken-Thrombose, die nicht auf eine konservative Behandlung ansprechen

D Kütting
1   Uniklinik Bonn, Radiologie, Bonn
,
J Luetkens
2   Universitätsklinik Bonn, Radiologie, Bonn
,
A Kania
3   Universitätsklinik Bonn, Klinik für Gefäß- und Allgemeinchirurgie, Bonn
,
A Faron
1   Uniklinik Bonn, Radiologie, Bonn
,
D Thomas
1   Uniklinik Bonn, Radiologie, Bonn
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Die Frage, ob kathetergesteuerte Revaskularisierungsverfahren der konservativen Behandlung bei akuten iliofemoralen Thrombosen überlegen sind wird weiterhin intensiv untersucht. Dies veranlasste uns unsere Erfahrungen mit der pharmakomechanischen Thrombektomie bei Patienten mit symptomatischer iliofemoraler TVT, die nicht auf eine konservative Behandlung ansprachen, zu überprüfen und zu analysieren.

Material und Methoden Zwischen 2013 und 2019 wurden 19 Patienten (14 Frauen und 5 Männer; Durchschnittsalter 41,2 Jahre ± 18,2) mit iliofemoraler Thrombose und ausgeprägtem Schmerz, der nicht auf eine konservative Behandlung ansprach, mit einer pharmakomechanischen Thrombektomie behandelt. Die demografischen, interventionellen und klinischen Daten der Patienten wurden erhoben.

Ergebnisse Die Thrombektomie ± Thrombolyse war in allen Fällen erfolgreich (n = 19). Weder während noch nach dem Eingriff wurden schwere Komplikationen beobachtet. 7/19 Fälle erforderten eine zusätzliche lokale Lysetherapie für die vollständige Auflösung der iliofemoralen Thromben. Alle Patienten erhielten eine Ballonangioplastie zur Behandlung von postthrombotischen Strikturen. In 16/19 Fällen wurden für die Rekonstruktion der iliofemoralen Strombahn/für die Sicherung des tiefen venösen Ausstroms Stents eingesetzt. Drei Patienten (16%) benötigten wegen Re-Thrombose oder In-Stent-Stenose erneut Interventionen. Die Symptome konnten bei 19 von 19 Patienten vorübergehend oder definitiv gebessert werden. 1 Jahr nach der Thrombektomie verringerte sich der durchschnittliche Schmerz Score um 87%, der durchschnittliche Villalta-Score betrug 2,6 ± 4.

Schlußfolgerungen Bei symptomatischen Patienten mit iliofemoraler TVT, die auf eine konservative Behandlung nicht ansprechen, ermöglicht die kathetergesteuerte Thrombektomie eine schnelle und dauerhafte Schmerzlinderung. Bei Patienten die nach Thrombektomie mittels PTA und Stent versorgt wurden sind hohe venöse Offenheitsraten zu erzielen.