Rofo 2020; 192(S 01): S45-S46
DOI: 10.1055/s-0040-1703243
Vortrag (Wissenschaft)
Kinderradiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die kontrastmittelfreie 3D UTE-MRT ermöglicht die morphologische und funktionelle Lungenbildgebung pädiatrischer Patienten in weniger als 3 Minuten

S Veldhoen
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
J Heidenreich
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
C Metz
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
B Petritsch
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
T Benkert
2   Siemens Healthcare GmbH, Application Development, Erlangen
,
H Hebestreit
3   Universitätsklinikum Würzburg, Kinderklinik und Poliklinik, Würzburg
,
T Bley
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
H Köstler
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
,
A Weng
1   Universitätsklinikum Würzburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Würzburg
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Demonstration erster Ergebnisse einer 3D Sequenz mit ultrakurzer Echozeit (UTE) zur morphologischen und funktionellen Lungen-MRT pädiatrischer Patienten.

Material und Methoden Wir berichten erste Erfahrungen mit einer 3D UTE-MRT zur morphologischen Bildgebung und Ventilationsanalyse bei 7 pädiatrischen Patienten mit pulmonalen Pathologien: Cystische Fibrose (CF) mit Mittellappenatelektase, CF mit allergischer bronchopulmonaler Aspergillose (ABPA), Ziliendyskinesie (PCD), Air trapping, kongenitales Lobäremphysem, kongenitale Atemwegsfehlbildung (CPAM) und pulmonales Hamartom. Die Patienten wurden an einem 3-Tesla Scanner unter Verwendung einer prototypischen 3D-UTE-Sequenz untersucht. Es wurden quantitative Ventilationskarten und normalisierte Signalintensitätskarten der Lunge berechnet und intraindividuell sowie mit Referenzuntersuchungen verglichen.

Ergebnisse Mit einer Scanzeit von ca. 15 Sekunden pro Atemzustand ermöglicht die 3D UTE-MRT die Bildgebung sowohl von Pathologien, die mit erhöhter Protonendichte einhergehen (engl. „plus pathologies“; Atelektasen, entzündliche Konsolidierungen, Hamartom) als auch von solchen, mit einer Parenchymrarefizierung (engl. „minus pathologies“; Lobäremphysem, CPAM, Air trapping). Farbcodierte Organkarten der Ventilation und der normalisierten Signalintensitäten der Lunge verbesserten die Detektion insbesondere von Pathologien mit Parenchymrarefizierung, die besonders herausfordernd für die pulmonale MRT sind. Mittels 3D UTE-MRT wurde eine asymptomatische Atelektase bei einem CF-Patienten detektiert und eine frühzeitige Wiedereröffnung ermöglicht. Veränderungen z.B. im Rahmen der ABPA konnten suffizient verlaufsbeurteilt und Strahlenexposition eingespart werden.

Schlußfolgerungen Die 3D UTE-MRT ermöglicht die morphologische und funktionelle Lungenbildgebung und ist annehmbar für das Monitoring eines breiten Spektrums pulmonaler Erkrankungen geeignet. Die Verbreitung der pulmonalen UTE-MRT könnte die klinische Thoraxbildgebung verändern und Strahlenexpositionen verringern.