Rofo 2020; 192(S 01): S47-S48
DOI: 10.1055/s-0040-1703249
Vortrag (Wissenschaft)
Kopf/Hals-Diagnostik
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

MRT als Bilddatenbasis für die computergestützte 3D-Implantatplanung mit schablonengeführter Implantatinsertion

M Probst
1   Technische Universität München/Klinikum rechts der Isar, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, München
,
J Schweiger
2   Klinikum der Universität München, Ludwig-Maximilians Universität München, Zahnklinik, München
,
J Stumbaum
2   Klinikum der Universität München, Ludwig-Maximilians Universität München, Zahnklinik, München
,
E Burian
1   Technische Universität München/Klinikum rechts der Isar, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, München
,
F Probst
3   Klinikum der Universität München, Ludwig-Maximilians Universität München, Poliklinik und Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, München
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Ziel der Studie war es zu zeigen, inwieweit eine computergestützte 3D-Planung mit nachfolgender schablonengeführter Insertion zahnärztlicher Implantate auf der Basis von Magnetresonanztomografie (MRT) - Bilddaten durchführbar ist. Material und Methoden:

Material und Methoden Bei 10 Patienten wurden 3-Tesla MRT-Aufnahmen (Elition, Philips Healthcare, Best, the Netherlands) durchgeführt. Zur Anwendung kamen eine optimierte Sequenz zur Knochendarstellung (3D T1 FFE Black Bone Sequenz) sowie eine Sequenz zur Kontrastierung von Weichgeweben (3D STIR). Nach dem Import der MRT DICOM-Daten in ein entsprechendes Planungsprogramm (3Shape Implant Studio, Fa. 3Shape) erfolgte die 3D-Implantatplanung mit nachfolgender CAD/CAM-gefertigter Herstellung von Positionierungsschablonen und anschließend die geführte Implantatinsertion (n=14).

Ergebnisse In allen Fällen war eine MRT-basierte virtuelle Planung und Übertragung durch Positionierungsschablonen mit anschließender erfolgreicher prothetischer Behandlung möglich. Die im MRT segmentierten Kauflächen konnten mit klinisch akzeptabler Übereinstimmung mit den 3D-Scans der Gipsmodelle übereinander gelagert werden. Die MRT-Bilder stellten alle für die Implantatplanung wichtigen anatomischen Strukturen dar, wie kortikalen und spongiösen Knochen, N. alveolaris inferior, Sinus maxillaris und Nachbarzähne.

Schlußfolgerungen Die MRT eignet sich prinzipiell zur bilddatenbasierten computergestützten 3D-Implantatplanung mit nachfolgender schablonengeführter Operationsdurchführung. Neben guter Darstellbarkeit des Knochengewebes ergibt sich zum einen der Vorteil gegenüber dem DVT, dass keine ionisierende Strahlung appliziert werden muss. Darüber hinaus hat die MRT einen diagnostischen Mehrwert was die Darstellung weichgewebiger anatomischer Strukturen wie Nerven, Gefäße, Mukosa oder Pulpagewebe betrifft.