Rofo 2020; 192(S 01): S51
DOI: 10.1055/s-0040-1703258
Vortrag (Wissenschaft)
Mammadiagnostik
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diffusiongewichtete MR-Bildgebung (DW-MRT) zur Erkennung und Klassifizierung von kontrastmittelanreichernden Läsionen in der DCE-Brust-MRT

E Zanderigo
1   Uniklinik RWTH Aachen, Radiologie, Aachen
,
Loehr, Truhn, Kuhl, Schrading › Author Affiliations
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Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Ziel dieser Studie ist es, die diagnostische Wertigkeit der diffusiongewichteten (DW) MR-Bildgebung zur Erkennung und Klassifizierung von kontrastmittelanreichernden Läsionen in der DCE-Brust-MRT als Stand-alone Diagnostik und als Supplement (d.h. zusätzlich zu bereits in der Mamma-Diagnostik etablierten Sequenztypen im Rahmen des Brust-MRTs) zu eruieren.

Material und Methoden 220 Patientinnen wurden zwischen 05.2016 und 08.2016 an einem 1,5 T-MRT untersucht. Unseres MRT-Protokoll enthält eine DW-Sequenz mit 4 b-Werten (4 b-Werte zwischen 0 und 1000 mm2/sec.), eine axiale hochauflösende T2-gewichtete TSE-Sequenz und eine T1-gewichtete dynamische Serie jeweils vor und 4 x nach maschineller Bolus-Injektion von 1mmol/kg-BW Gadobutrol. Zuerst wurden (1) nur die axiale T2 und die DCE-MRI Sequenzen ausgewertet und eine neue Auswertung erfolgt sofort (2) nach Hinzufügen der DWI-Informationen zum Standardprotokoll. Nach 3 Monaten (3) wurde die alleine DW-Sequenz ausgewertet.

Ergebnisse Insgesamt wurden 126 Läsionen bei 220 Frauen beobachtet, von denen 28 maligne und 98 benigne waren. 94 Frauen hatten keine Läsionen. Die Sensitivität, Spezifität und Genauigkeit von (a) DCE-MRI allein gegenüber (b) DCE-MRI und DWI gegenüber (c) DW-Sequenz allein waren wie folgt: 100% gegenüber 100% gegenüber 46,4%; Spezifität: 88,8% gegenüber 84,7% gegenüber 86,7%; allgemeine diagnostische Genauigkeit: 91,3% vs. 88,1% vs. 77: 8%. Die ADC-Mittelwerte für benigne (0,9514) und maligne Läsionen (0,9507) wurden mittels T-Test (Cut-offs bei 1,00 × 10^−3 mm^2/s) (p-Wert = 0,663) verglichen.

Schlußfolgerungen Die zusätzliche DW-Sequenz verbesserte nicht die Sensitivität oder Spezifität der etablierten diagnostischen Brust-MRT. Außerdem ist die DW-Sequenz aufgrund einer zu geringen Sensitivität nicht als Stand-alone Diagnostik geeignet.