Diagnostische Genauigkeit der farbkodierten Darstellung von zervikalen Bandscheibenherniationen mittels Virtual Non-Calcium Dual-Energy CT im Vergleich zur konventionellen Graustufen-CT

Zielsetzung Evaluation der diagnostischen Genauigkeit von Dual-Energy Computertomografie (CT) Virtual non-calcium (VNCa) Rekonstruktionen für die Darstellung von zervikalen Bandscheibenherniationen sowie diskogener Spinalnervenwurzelaffektionen im Vergleich zur konventionellen Graustufen-CT.

Material und Methoden Daten von 57 konsekutiven Patienten, bei denen Dual-Source Dual-Energy CT der 3. Generation und 3-T Magnetresonanztomografie (MRT)–Untersuchungen der Halswirbelsäule im Intervall von maximal 2 Wochen durchgeführt wurden, wurden retrospektiv analysiert. Fünf verblindete Radiologen prüften unabhängig voneinander konventionelle Graustufen-CT-Serien auf das Vorliegen von zervikalen Bandscheibenvorfällen und diskogenen Spinalnervenwurzelaffektionen; nach 8 Wochen wurden farbkodierte Dual-Energy CT VNCa Rekonstruktionen hinsichtlich derselben Kriterien überprüft. Ergebnisse der MRT-Untersuchungen, welche von zwei weiteren erfahrenen verblindeten Radiologen in Konsensus beurteilt wurden, stellten den Goldstandard dar.

Ergebnisse Die MRT-Untersuchungen ergaben 103 zervikale Bandscheibenherniationen. Farbkodierte VNCa Rekonstruktionen erreichten insgesamt eine signifikant höhere Sensitivität (95% vs. 76%) und Spezifität (95% vs. 77%) für die Darstellung von zervikalen Bandscheibenherniationen verglichen mit der konventionellen Graustufen-CT (P<0,001). Bezüglich diskogener Spinalnervenwurzelaffektionen zeigten VNCa Rekonstruktionen ebenfalls eine signifikant höhere Sensitivität (85% vs. 50%) und Spezifität (98% vs. 91%) (P<0,001). Zudem führten die VNCa Rekonstruktionen zu einer größeren subjektiven Diagnosesicherheit (Scores 4.85 vs. 2.94) und hatten eine bessere Bildqualität (Scores 4.50 vs. 3.15) (P<0,001).

Schlußfolgerungen Farbkodierte Dual-Energy CT VNCa Rekonstruktionen verbessern signifikant die diagnostische Genauigkeit, subjektive Diagnosesicherheit sowie Bildqualität für die Darstellung von zervikalen Bandscheibenvorfällen und diskogenen Spinalnervenwurzelaffektionen verglichen mit der konventionellen Graustufen-CT.