Rofo 2020; 192(S 01): S57-S58
DOI: 10.1055/s-0040-1703279
Vortrag (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Outcome-Evaluation nach Spongiosa-augmentierter MACT am Kniegelenk mittels quantitativer 3T-MRT: Die Bedeutung subchondraler Knochenparameter

M Jung
1   Uniklinikum Freiburg, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Freiburg
,
S Ruschke
2   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
D Karampinos
2   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
C Holwein
3   Klinikum rechts der Isar der TU München, Abteilung für Sportorthopädie, München
,
J Suchowierski
3   Klinikum rechts der Isar der TU München, Abteilung für Sportorthopädie, München
,
A Gersing
2   Klinikum rechts der Isar der TU München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
F Bamberg
1   Uniklinikum Freiburg, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Freiburg
,
P Jungmann
1   Uniklinikum Freiburg, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Freiburg
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Zu analysieren, ob quantitative MRT-Parameter des subchondralen Knochens mit dem MR-morphologischen und klinischen Outcome nach Knorpel-Knochen-Transplantationen korrelieren.

Material und Methoden Bei N=21 Patienten (n=16 Männer) erfolgte 2,5 Jahre nach Spongiosa-augmentierter Matrix-assoziierter Chondrozyten-Transplantation (MACT) zur Therapie eines osteochondralen Defektes am Femurkondylus eine qualitative und quantitative bilaterale 3T-MRT. Morphologische MR-Sequenzen wurden mittels MOCART-Scores beurteilt. T2-Relaxationszeiten wurden für das Knorpelregeneratgewebe (CR T2) und für das darunter liegende subchondrale Knochenmark (BM T2) sowie für identischen Stellen des kontralateralen Knies bestimmt. Einzelvoxel-MR-Spektroskopien (BM-Wasserfraktion, BM-Ungesättigtheitsfraktion) wurden für das subchondrale Knochenmark, den zentralen Femurkondylus und das kontralaterale Knie bestimmt. Tegner-Scores wurden erhoben.

Ergebnisse Die mittlere Defektgröße betrug 4,9±1,9 cm2. Bei der Nachuntersuchung waren 9/21 Patienten asymptomatisch. Eine perfekte Defektfüllung lag in 2/3 der Fälle vor. Der MOCART-Score (Mittelwert±SD, 75,4± 6,5) korrelierte nicht mit Schmerzen (P=0,426). Bei Patienten mit tiefen Knochendefekten traten in 85,7% Schmerzen auf (Odds Ratio=8,0). Bei unvollständiger Defektfüllung zeigte sich im Vergleich zu Probanden mit perfekter Defektfüllung ein tieferer Knochendefekt (P=0,010) und ein signifikant größeres Knochenmarködem (P=0,001). Der relative CR T2 Wert war höher in hypertrophen Knorpeltransplantaten (P=0,002). Ein höherer BM T2 Wert korrelierte signifikant mit höheren Wasserfraktionen (P <0,001) und nicht signifikant mit niedrigeren ungesättigten Lipidfraktionen (P=0,052) des subchondralen Knochenmarks. Höhere BM T2 Werte (P=0,032) und höhere subchondrale Wasserfraktionen (P= 0,040) korrelierten signifikant mit mehr klinischen Symptomen (Tegner Score).

Schlußfolgerungen Die Integrität des subchondralen Knochens ist entscheidend für ein optimales Outcome nach Knorpel-Knochen-Transplantationen.