Rofo 2020; 192(S 01): S60
DOI: 10.1055/s-0040-1703287
Vortrag (Wissenschaft)
Muskuloskelettale Radiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Osteophyten, Osteochondrosis und Aortensklerose: Wann kann man die DEXA-LWS-Daten noch diagnostisch nutzen?

I Papageorgiou
1   Südharz Klinikum Nordahusen, Insitut für Radiologie, Nordhausen
,
A Malich
1   Südharz Klinikum Nordahusen, Insitut für Radiologie, Nordhausen
,
A Pfeil
2   Universität Jena, Klinik für Rheumatologie, Jena
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Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Mittels DEXA wird die Knochenmineralisationsflächendichte (BMD) ermittelt an verschiedenen Lokalisationen. Der Einfluss degenerativer Veränderungen auf die Knochenmineralisationsmessung wurde analysiert anhand von Graduierungen.

Material und Methoden Von 446 weiblichen Patienten erfolgte die Knochendichtemessung sowohl am Schenkelhals als auch an der LWS. Anhand eines Punktesystems wurden die arthrotisch-sklerotischen (1), die osteophytären (2) sowie die arteriosklerotischen Plaques (3) an der LWS graduiert anhand einer Skala von 0-4. Die Daten wurden verglichen mit den Messwerten am Schenkelhals, groudn truth war hier ein T-Score <-2,5. Die statistische Analyse erfolgte mittels MatLab 2017b.

Ergebnisse Der spinale Dgenerationsgrad von 0, 1, 2, 3 und 4 lag vor bei 98; 121, 96, 71 und 60 Patientinnen. eine hoch signifikante positive Korrelation zwischen dem spinalen T-Score und dem Ausmaß an degenerativen Veränderungen wurde ermittelt (P=0.0004; Pearson). Die ROC-Analyse zeigte auf, dass die lumbale DEXA-Bestimmung in Abwesenheit relevanter degenerativer Veränderungen eine sehr hohe Genauigkeit in der Analyse der Osteoporose besitzt (AUC: 0,97; Sensitivität: 100%/Spezifität 81%), die bei Degeneration Grad 1 sinkt auf AUC 0,83 (91%/67%), Fisher p<0.0001; und weiter bei Grad 2 auf AUC 0,66 (54%/72%), Fisher p=0.03

Schlußfolgerungen Das Ausmaß degenerativer Veränderungen beeinflusst die Osteodensitometrie bereits bei Stadium 2 substantiell, was bei der Interpretation der resultierenden BMD-Daten und der sich hieraus ergebenden therapeutischen Optionen berücksichtigt werden sollte.