Rofo 2020; 192(S 01): S63
DOI: 10.1055/s-0040-1703297
Vortrag (Wissenschaft)
Neuroradiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Effektivität und Sicherheit von ReoPro® im Rahmen der endovaskularen Behandlung von zerebralen Aneurysmen

A Grams
1   Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Neuroradiologie, Innsbruck
,
A Grams
1   Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Neuroradiologie, Innsbruck
,
M Wildauer
1   Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Neuroradiologie, Innsbruck
,
N Gruber
1   Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Neuroradiologie, Innsbruck
,
E Gizewski
1   Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für Neuroradiologie, Innsbruck
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Die intraarterielle Gabe von ReoPro® im Rahmen der endovaskulären Therapie von zerebralen Aneurysmen, ist eine gängige Therapie für periinterventionelle, thrombembolische Komplikationen. Ziel dieser Studie war Vorhandensein und Größe von zerebralen Infarkten sowie die sekundäre Einblutungsrate bei PatientInnen, die ReoPro® bekommen haben, im Vergleich zu PatientInnen, die kein ReoPro® benötigt bzw. bekommen haben, zu untersuchen.

Material und Methoden Es wurden 48 PatientInnen in die ReoPro® und 171 PatientInnen in die nicht-ReoPro® Gruppe eingeschlossen, welche innerhalb 7 Tagen nach der Therapie eine MRT Untersuchung, inklusive DWI Sequenz, bekommen haben. In dieser wurden, falls vorhanden, die Infarktflächen eingezeichnet und addiert. Zusätzlich wurden, in dieser und, falls vorhanden, weiteren Untersuchungen, sekundäre Blutungen erfasst.

Ergebnisse Insgesamt wiesen die PatientInnen, die mit ReoPro® behandelt wurden keine signifikant höheren Infarktflächen auf, als Patienten, die kein ReoPro® benötigt haben. In der ReoPro® Gruppe wiesen 73% der PatientInnen Infarkte auf, diese zu waren 77% punktförmig und zu 23% territorial mit einer Fläche von > 1000 mm2, bei der nicht-ReoPro® Gruppe waren es 67% der PatientInnen mit jeweils 91% und 9%. Nur eine PatientIn (2%) in der ReoPro® Gruppe und 5 PatientInnen (3%) in der nicht-ReoPro® Gruppe erlitten eine sekundäre Nachblutung.

Schlußfolgerungen Die Infarktrate war in der ReoPro® etwas höher, die Infarktflächen jedoch in beiden Gruppen nicht unterschiedlich. Dabei kann angenommen werden, dass ohne Gabe von ReoPro® die thrombembolischen Komplikationen wahrscheinlich zu größeren Infarkten geführt hätten. Die sekundäre Einblutungsrate war etwas niedriger in der ReoPro® Gruppe, im Vergleich zur nicht- ReoPro® Gruppe. Die intraarterielle Therapie mit ReoPro® zur Behandlung thrombembolischer Komplikationen im Rahmen einer endovaskularen Coilocclusion zerebralen Aneurysmen scheint somit eine effektive und sichere Methode zu sein.