Rofo 2020; 192(S 01): S65
DOI: 10.1055/s-0040-1703301
Vortrag (Wissenschaft)
Neuroradiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Troponin T als Indikator für die Schädigung peripherer Nerven bei Diabetes Typ 2

J Jende
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Neuroradiologie, Heidelberg
,
S Kopf
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin I/Endokrinologie, Heidelberg
,
Z Kender
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin I/Endokrinologie, Heidelberg
,
A Hahn
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Neuroradiologie, Heidelberg
,
J Morgenstern
3   Universitätsklinikum Heidelberg, Laboratoriumsmedizin, Heidelberg
,
P Nawroth
2   Universitätsklinikum Heidelberg, Innere Medizin I/Endokrinologie, Heidelberg
,
M Bendszus
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Neuroradiologie, Heidelberg
,
F Kurz
1   Universitätsklinikum Heidelberg, Neuroradiologie, Heidelberg
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Die Ursachen und pathophysiologischen Grundlagen der diabetogenen Polyneuropathie (DPN), einer der häufigsten und schwerwiegendsten Komplikationen des Diabetes mellitus, sind nach wie vor nur unzureichend verstanden. Aktuelle klinische Studien kamen zu dem Ergebnis, das Troponin T (hsTNT) einen potentiellen Indikator für mikroangiopathische Veränderungen bei Diabetes Typ 2 darstellt. Ziel dieser Studie war es, potentielle Korrelationen zwischen hsTNT und der fraktionalen Anisotropie (FA) peripherer Nerven bei Patienten mit Diabetes Typ 2 aufzuzeigen.

Material und Methoden 51 Patienten mit Diabetes Typ 2 (23 mit diabetogener Polyneuropathie, 28 ohne Neuropathie) wurden mittels MR-Neurografie (MRN) bei 3 Tesla mittels T2-gewichteter und diffusionsgewichteter Sequenzen untersucht. Die Berechnung der FA des Nervus ischiadicus erfolgte mittels eines halbautomatisierten Verfahrens unter Nutzung der FDA-zugelassenen Software Nordic BRAINEX. Die Ergebnisse wurden mit klinischen, elektrophysiologischen und serologischen Daten korreliert.

Ergebnisse HsTNT (in pg/ml) zeigte eine negative Korrelation mit der FA (r=-0.52;p<0.001) mit einer stärkeren Ausprägung bei Patienten mit DPN (r=-0.66;p<0.001). Weiter zeigten sich negative Korrelationen mit den Nervenleitgeschwindigkeiten (NLGs) der Nervi suralis (r=-0.65;p<0.001), tibialis (r=-0.44;p=0.002) und peroneus (r=-0.42;p=0.003). Die FA korrelierte positiv mit den NLGs der Nervi suralis (r=0.45; p=0.032), tibialis (r0.37; p=0.011) und peroneus (r=0.48; p<0.001).

Schlußfolgerungen Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass hsTNT und die FA potentielle Biomarker für die Strukturelle Integrität bei Patienten mit DPN bei Diabetes Typ 2 darstellen. Weiterhin wird die Annahme unterstützt, dass mikroangiopathischen Veränderungen eine wichtige Rolle bei der Entstehung der DPN bei Diabetes Typ 2 zukommt.