Rofo 2020; 192(S 01): S65
DOI: 10.1055/s-0040-1703303
Vortrag (Wissenschaft)
Neuroradiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Evaluation verschiedener Diffusionsmodelle für die Differenzierung von peripheren Nerventumoren mit Neurofibromatose Typ 1

M Kaul
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
L Well
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
V Mautner
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Hamburg
,
G Adam
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
J Salamon
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Die diffusionsgewichtete Bildgebung (DWI) erlaubt die sensitive und spezifische Differenzierung von peripheren Nerventumoren (PNST) mit NF1. Es wurden verschiedene Diffusionsmodelle bezüglich ihrer Fähigkeit signifikante Unterschiede zu ermitteln und hinsichtlich ihrer numerischen Stabilität zu untersucht.

Material und Methoden Es wurden 44 benigne und 16 maligne PNST in 29 Patienten mit einer DWI Sequenz mit den b-Werten 0,10,20,30,50,70,100,300,400,600,800s/mm2 bei 3T untersucht. Die Tumoren wurden manuell umrandet und die folgende Modelle wurden an die Signalverläufe gefittet: ADC, IVIM, Kurtosis, stretched-Exponential, Gamma, und truncated-Gaussian. Um signifikante Unterschiede zwischen benignen und malignen PNST zu untersuchen, wurden Mann Whitney U-Tests angewendet. Die Informationskriteria AIC und BIC sowie die R2-Werte wurden verglichen. Numerische Stabilität wurde anhand der analysierbaren Pixel normiert durch die Tumorgrößen beurteilt.

Ergebnisse Die konventionelle Berechnung von ADC-Bildern durch das Fitten mit b-Werten (0 and >100s/mm2) ist numerisch robuster als die komplexeren Modelle, welche zusätzliche Parameter auf Kosten von größeren Varianzen und einer geringeren numerischen Stabilität ermitteln. Die geringeren AIC und BIC Werte des ADC Modells belegen dies. Generell zeigen gutartige Tumore größere R2-Werte und die normierten analysierbaren Flächen waren größer. Die AIC and BIC unterschieden sich nicht hier wesentlich. Die Gamma Verteilung und das stretched-Exponential Modell im Besonderen sind hinsichtlich der Robustheit ähnlich perfomant wie das ADC-Modell, bieten aber weitere Parameter.

Schlußfolgerungen Alle Modelle können maligne und benigne PNST differenzieren. Die Abbildung von ADC-Werten ist die solideste. Nichtsdestotrotz stellt die Analyse mittels der komplexeren Modelle, insbesondere des stretched-Exponential Modells, eine Alternative dar. Sie bieten zusätzliche Parameter, die ebenfalls für eine Differentzierung eingesetzt werden können.