Rofo 2020; 192(S 01): S67-S68
DOI: 10.1055/s-0040-1703309
Vortrag (Wissenschaft)
Neuroradiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss der direkten Aspiration auf die Rekanalisationsrate und Embolierate: 6F ADAPT allein vs 5F ADAPT mit Ballon-Führungskatheter in einem M1-Verschlussmodell

J Madjidyar
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Kiel
,
L Nerkada
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Kiel
,
N Larsen
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Kiel
,
J Hensler
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Kiel
,
F Wodarg
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Kiel
,
O Jansen
1   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Kiel
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung In dieser experimentellen Studie wurde ADAPT (a direct aspiration first pass technique) via 6F-Katheter mit ADAPT via 5F-Katheter und zusätzlichem BGC (Ballon-Führungskatheter) in einem M1-Verschlussmodell verglichen, um den effektiveren Aufbau zu finden. Beide Methoden sind in der Behandlung des akuten Schlaganfalls etabliert.

Material und Methoden Weiße und rote Thrombi sind im Mediahauptstamm eines transparenten Silikonmodells positioniert worden. Physiologische hämodynamische Bedingungen sind mit einer Pumpe hergestellt worden. Die Thrombektomie wurde mittels 1) SOFIA 6F und Neuron Max Schleuse und 2) SOFIA 5F und 8F FlowGate BGC unter maschineller Aspiration durchgeführt. Primäre Endpunkte waren die Rekanalisationsrate im ersten Manöver und die Anzahl von distalen Embolien und Embolien in neue Territorien.

Ergebnisse Es wurden jeweils 10 Versuche pro Thrombektomietechnik und Thrombusmodell durchgeführt. Mittels 6F ADAPT sind 80% der roten und 90% der weißen Thromben vollstzändig mit dem ersten Manöver entfernt worden. Distale Embolien traten in 20% der Versuche in weißen Thromben auf (10% in roten Thromben). Mittels 5F ADAPT in Kombination mit dem BGC konnten 90% der roten Thromben und 100% der weißen Thromben mit dem ersten Manöver entfernt werden. Distale Embolien traten mit beiden Thromben in 10% der Versuche auf. In 85% der Versuche war der 5F-Katheter durch den Thrombus verstopft und musste in den BGC zurückgezogen werden. Es traten mit beiden Methoden keine Embolien in neue Territorien auf.

Schlußfolgerungen In dieser Studie konnte zwei Methoden der mechanischen Thrombektomie unter Standardbedingungen verglichen werden. Der kleinere Durchmesser der 5F-Katheters ist durch den Einsatz des BGC mehr als nur kompensiert worden. Der Flussarrest und die Flussumkehr durch den BGC waren im Einklang mit der aktuellen Literatur hocheffektiv. Statistisch waren die Unterschiede nicht signifikant. Beide Methoden zeigten eine sehr hohe Rekanalisationsrate.