Rofo 2020; 192(S 01): S76
DOI: 10.1055/s-0040-1703335
Vortrag (Wissenschaft)
Onkologische Bildgebung/Onkologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Referenzwerte für die Iodkonzentration zervikaler, axillärer und inguinaler Lymphknoten im Dual Energy CT

S Ostmeier
1   Technische Universität München, Diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
A Sauter
2   Technische Universität München, Diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
D Pfeiffer
1   Technische Universität München, Diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
E Rummeny
1   Technische Universität München, Diagnostische und interventionelle Radiologie, München
,
D Deniffel
3   University Health Network, Medical Imaging, Toronto
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Die Beurteilung der Lymphknoten (LK) ist Teil jeder CT-Untersuchung und basiert im Wesentlichen auf morphologischen Kriterien. Die spektrale Computertomografie ermöglicht die quantitative Messung der Iodaufnahme. Ziel der vorliegenden Studie ist die Definition von Referenzwerten für die Iodkonzentration (IK) zervikaler, axillärer und inguinaler morphologisch unauffälliger Lymphknoten in der Dual-Energy-CT (DE-CT).

Material und Methoden Retrospektiv wurden 297 Patienten mit morphologisch unauffälligen Lymphknoten eingeschlossen, bei denen eine DE-CT Bildgebung von Hals, Thorax und Abdomen-Becken in der portalvenösen Phase durchgeführt worden war. Gegenwärtige Pathologien, maligne Erkrankungen, Entzündungen oder Traumata der untersuchten anatomischen Region stellten Ausschlusskriterien dar. Für jede Region wurden 99 Patienten analysiert. Pro Patient und Region wurde die absolute IK in den drei größten LK bestimmt. Der Mittelwert für jede anatomische Region wurde zusätzlich auf eine lokale Arterie, eine Vene oder einen Muskel normalisiert. Der Nutzen der Normalisierungsstrategien wurde anhand der Variabilitätskoeffizienten (CV) verglichen.

Ergebnisse Die Mittelwerte (95% Konfidenzintervalle) der absoluten IK betragen zervikal 2,09 mg/ml (2,00-2,18 mg/ml), axillär 1,24 mg/ml (1,16-1,33 mg/ml) und inguinal 1,11 mg/ml (1,04-1,17 mg/ml). Je Region waren die CVs der absoluten IK ohne Normalisierung (0,21-0,31) geringer als jene nach Normalisierung auf eine lokale Referenzarterie (0,39–0,47), eine Referenzvene (0,36-0,72) und Referenzmuskel (0,55-0,64).

Schlußfolgerungen Mittels DE-CT können Referenzwerte für die IK von morphologisch unauffälligen zervikalen, axillären und inguinalen LK definiert werden. Diese haben das Potential eine Differenzierung von gesunden und pathologisch veränderten LK mittels DE-CT zu ermöglichen. Eine Normalisierung der IK-Werte ist nicht erforderlich.