Rofo 2020; 192(S 01): S76-S77
DOI: 10.1055/s-0040-1703337
Vortrag (Wissenschaft)
Onkologische Bildgebung/Onkologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Virtuell monoenergetische Bilder aus der Spektral-Detektor-CT (SDCT) erleichtern die Beurteilung des Auswaschphänomens („Washout“) arteriell hypervaskularisierter Leberläsionen

R Reimer
1   Uniklinik Köln, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
N Große Hokamp
1   Uniklinik Köln, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
A Fehrmann Efferoth
1   Uniklinik Köln, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
A Krauskopf
1   Uniklinik Köln, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
J Kröger
1   Uniklinik Köln, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
T Persigehl
1   Uniklinik Köln, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
D Maintz
1   Uniklinik Köln, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
,
A Bunck
1   Uniklinik Köln, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
› Author Affiliations
Further Information

Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Studien haben gezeigt, dass virtuell monoenergetische Bilder (VMIs) den Weichteilkontrast und die Abgrenzbarkeit hypodenser Leberläsionen verbessern. Die vorliegende Studie untersuchte, ob dies mit einem Vorteil bei der Beurteilung des Washout (WO) arteriell hypervaskularisierter Leberläsionen einhergeht.

Material und Methoden In dieser retrospektiven Studie wurden 59 arteriell hypervaskularisierte Läsionen in 31 Patienten (Alter: 65±9 Jahre, M/W: 20/11) eingeschlossen. Alle Patienten erhielten ein multi-phasisches kontrastmittelgestütztes SDCT (nativ, arteriell, portalvenös, Spätphase) nach HCC-Protokoll. MRT, CEUS oder Biopsie innerhalb von 3 Monaten dienten als Referenzstandard zur Klassifizierung als LI-RADS-3 oder -4/5. VMIs (40–200keV, 10-keV-Stufen) und konventionelle Bilder (CI) wurden rekonstruiert. Regions-of-interest wurden in die Läsionen, das Leberparenchym und den Psoas Muskel in der Spätphase platziert; das Läsion-zu-Leber Verhältnis (LLR) und WO (HULeber – HULäsion) wurden berechnet. Eine subjektive Analyse wurde durch 3 Radiologen in VMIs mit 40-, 60-, 80-keV und in CI durchgeführt. Anhand 5-Punkte Likert Skalen wurde die Sicherheit der WO Beurteilung und die Abgrenzbarkeit des WO beurteilt. Die statitistische Analyse wurde mittels ANOVA und Wilcoxon Test ± Korrektur für multiples Testen durchgeführt.

Ergebnisse Die Läsionsgröße betrug 3,0±2,4cm. Unabhängig von der Bildrekonstruktion, waren LLR und WO in LI-RADS-4/5 (n=50) signifikant höher als in LI-RADS-3 Läsionen (n=9) (p<0,05). Im Vergleich zu CI waren LLR und WO in LI-RADS-4/5 Läsionen in VMIs mit 40 – 70 keV bzw. 40-, 50keV signifikant höher (p<0,05; z.B. WO in 40keV vs. CI: 26,0±23,1 vs. 11,9±8,6 HU). Die subjektive Analyse bestätigte die bessere Abgrenzbarkeit des WO (p<0,05) und Sicherheit der Beurteilung in 40keV (p>0,05).

Schlußfolgerungen Durch einen erhöhten Läsionskontrast verbessern VMIs mit niedriger keV (40-, 50keV) die qualitative und quantitative Beurteilung des Washout arteriell hypervaskularisierter Leberläsionen signifikant.