Rofo 2020; 192(S 01): S82
DOI: 10.1055/s-0040-1703352
Vortrag (Wissenschaft)
Strahlenschutz
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss einer Hodenkapsel auf die Röhrenstrommodulation im Hodenkapsel angrenzenden Scanbereich für drei verschiedene Computertomographen

A Steuwe
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
Y Klosterkemper
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
C Thomas
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
E Appel
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
J Aissa
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
G Antoch
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
,
J Boos
1   Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Hodenkapseln beeinflussen die automatische Röhrenstrommodulation (RSM) im Scanbereich, wenn sie bereits auf dem Topogramm sichtbar sind. In dieser Studie soll der Einfluss der Hodenkapsel auf die RSM im der Hodenkapsel angrenzenden Scanbereich bestimmt werden.

Material und Methoden Ein anthropomorphes Aldersonphantom wurde an drei verschiedenen CT-Scannern (Somatom Definition Edge (1), Flash (2), und AS (3), alle Siemens Healthineers) jeweils dreimal mit einem Standard Abdomen/Pelvis Protokoll in kraniokaudaler Richtung gescannt. Topogramm und Scan wurden zuerst ohne Hodenkapsel im kompletten Scanbereich akquiriert (a), dann mit Hodenkapsel (Mavig, 1mm Pb) nach Erstellung des Topogramms (b), und zuletzt mit Hodenkapsel im Topogramm und Scan (c). Der Scanbereich wurde anschließend an der kranialen Seite mit den folgenden Distanzen zur Hodenkapsel verkürzt: (d) 0cm (Scanbereich schließt direkt an Kapsel an), (e) 1cm, (f) 2cm und (g) 3cm. Die Exposition [mAs] per rekonstruierten Schicht wurde bestimmt und über die drei Wiederholungen gemittelt.

Ergebnisse Platzierung der Hodenkapsel zwischen Erstellung des Topogramms und des Scans (Aufnahme (b)) verändert die Exposition im Vergleich zu Aufnahme (a) nicht. Sichtbarkeit der Hodenkapsel auf dem Topogramm führt jedoch zu einer Erhöhung der Exposition entlang der Kapsel (bis zu 85% an der kaudalen Seite, Aufnahmen (c) vs. (a)). Die Exposition nimmt im Bereich von einer Detektorbreite angrenzend an die Kapsel zu (bis zu 15%, Scanner 1), auch wenn der Scanbereich gekürzt wurde, sodass die Hodenkapsel nicht mehr im Scanbereich lag (Aufnahmen (d-g)).

Schlußfolgerungen Im Idealfall sollte eine Hodenkapsel erst nach Erstellung des Topogramms angelegt werden oder darauf geachtet werden, dass sie auf dem Topogramm nicht sichtbar ist. Sollte die Kapsel auf dem Topogramm abgebildet sein, so muss der Scanbereich im Abstand von einer Detektorbreite zur Hodenkapsel enden, um eine Erhöhung der Exposition zu vermeiden.