Rofo 2020; 192(S 01): S107
DOI: 10.1055/s-0040-1703442
Poster (Wissenschaft)
Neuroradiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einfluss der Thrombusoberfläche auf die erfolgreiche Revaskularisation nach dem ersten Manöver in der endovaskulären Schlaganfallbehandlung mittels direkter Thrombusaspiration und Stent Retriever

D Kaiser
1   Universitätsklinikum Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Dresden
,
K Laske
2   Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Dresden
,
K Haedrich
1   Universitätsklinikum Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Dresden
,
A Mueller
1   Universitätsklinikum Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Dresden
,
D Daubner
1   Universitätsklinikum Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Dresden
,
V Puetz
3   Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Dresden
,
L Pallesen
3   Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Dresden
,
R Winzer
4   Universitätsklinikum Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Dresden
,
H Kitzler
1   Universitätsklinikum Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Dresden
,
K Engellandt
1   Universitätsklinikum Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Dresden
,
P Krukowski
1   Universitätsklinikum Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Dresden
,
A Abramyuk
5   Universitätsklinikum Giessen, Institut für Neuroradiologie, Giessen
,
J Linn
1   Universitätsklinikum Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Dresden
,
J Gerber
1   Universitätsklinikum Dresden, Institut und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Dresden
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Die erfolgreiche Revaskularisation nach dem ersten Thrombektomiemanöver ist bei Schlaganfallpatienten mit Gefäßverschluss im vorderen Stromgebiet unabhängig von der verwendeten Technik mit einem besseren klinischen Verlauf und geringerer Mortalität assoziiert. Die Thrombusoberfläche hat möglicherweise einen Einfluss auf den Erfolg der direkten Thrombusaspiration (ADAPT) und Stent Retriever (SR) Technik. Wir untersuchen den Einfluss der Thrombusoberfläche auf die Rate der erfolgreichen Revaskularisation nach dem ersten Thrombektomiemanöver bei ADAPT und SR.

Material und Methoden Schlaganfallpatienten, die mit einem akuten M1-Verschluss der A. cerebri media im Zeitraum 01/2016–12/2018 in unserem Institut endovaskulär behandelt wurden, wurden in die Studie eingeschlossen. In der initialen digitalen Subtraktionsangiografie (DSA) wurde die Thrombusoberfläche in „glatt“ und „unregelmäßig“ kategorisiert. Die Auswertung erfolgte ohne Kenntnis der verwendeten Thrombektomietechnik, der klinischen und angiografischen Daten. Der Einfluss der Thrombusoberfläche auf die erfolgreiche Revaskularisation (mTICI 2b/3) nach dem ersten Thrombektomiemanöver wurde für die ADAPT- und SR-Behandlung analysiert.

Ergebnisse Von 215 eingeschlossenen Patienten (47,9% männlich, Alter 74+/-11 Jahre, NIHSS bei Aufnahme 16+/-7) wurden 166 (77,2%) primär mit ADAPT und 49 (22,8%) mit SR behandelt. Nach dem ersten Manöver wurde in der ADAPT-Gruppe bei 83 (50%) und in der SR-Gruppe bei 21 (42,9%; p=0,38) Patienten mTICI 2b/3 erreicht. Bei einer glatten Thrombusoberfläche wurde nach ADAPT bei 46/66 (69,7%) und nach SR bei 7/21 (33,3%; p=0,003) Patienten ein mTICI 2b/3 nach der ersten Passage erreicht. ADAPT und SR führte bei unregelmäßiger Thrombusoberfläche primär bei 37/100 (37%) respektive 14/28 (50%; p=0,214) der Patienten zu mTICI 2b/3.

Schlußfolgerungen Beim Nachweis einer glatten Thrombusoberfläche in der DSA könnte die direkte Thrombusaspiration zu einer höheren Rate erfolgreicher Revaskularisation nach dem ersten Thrombektomiemanöver führen.