Rofo 2020; 192(S 01): S109-S110
DOI: 10.1055/s-0040-1703450
Poster (Wissenschaft)
Strahlenschutz
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Dosisersparnis im konventionellem Röntgen - Ein Vergleich von Speicherfolie und Detektor in der Praxis

P Sänger
1   Universitätsmedizin Rostock - Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinder- und Neuroradiologie, Medizinphysik und Methoden, Rostock
,
C Lappe
1   Universitätsmedizin Rostock - Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinder- und Neuroradiologie, Medizinphysik und Methoden, Rostock
,
S Bretschneider
2   Universitätsmedizin Rostock - Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinder- und Neuroradiologie Rostock
,
M Lütgens
1   Universitätsmedizin Rostock - Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinder- und Neuroradiologie, Medizinphysik und Methoden, Rostock
,
M Weber
2   Universitätsmedizin Rostock - Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinder- und Neuroradiologie Rostock
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Der rasante technische Fortschritt spiegelt sich auch in der Radiologie und deren Digitalisierung über alle Teilaspekte. So hat das konventionelle Röntgen in nur wenigen Jahren den Übergang vom klassischen Röntgenfilm über die Speicherfolie zu den digitalen Detektoren vollzogen. Schon allein diese Entwicklung in der Bildempfängerebene führte zu einem erheblich reduzierten Dosisbedarf.

Material und Methoden 2017 wurden im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinder- und Neuroradiologie der Universitätsmedizin Rostock die letzten Speicherfoliensysteme (AGFA CR MD 4.0) durch digitale Detektoren (Fuji FDR D-EVO II) an bestehenden Aufnahmeplätzen abgelöst. Sowohl Speicherfolien als auch Detektoren sind Bildempfängersysteme, die digitale Bilder liefern und sich durch einen besonders breiten Dynamikbereich auszeichnen. Zusätzlich haben die eingesetzten Detektoren mit indirekter Konversion eine sehr hohe Quanteneffizienz (DQE) von ≈60-70% gegenüber den vorher eingesetzten Speicherfolien (≈20-35%). Um Dosiswerte vergleichen zu können, wurde auf Stichproben jeweils vor (2013-2014) und nach (2017-2019) der Umrüstung zurückgegriffen und über diese gemittelt. Dabei wurde besonderer Fokus auf den Röntgenarbeitsplatz in der Kinderradiologie gesetzt.

Ergebnisse Werte in µGy*m2: Thorax (Erwachsene): 24,45 (2013-2014); 5,13 (2018-2019); Ersparnis:79% Thorax (Kind 3 Jahre): 2,76(2013-2014); 0,48 (2018-2019); Ersparnis: 83% Hand (Kind 13 Jahre): 0,46(2013-2014); 0,34 (2018-2019); Ersparnis: 25% Ellenbogen (Kind 10-13 Jahre): 1,81(2013-2014); 0,48 (2018-2019); Ersparnis: 73%; 1,95(2013-2014);0,43 (2018-2019); Ersparnis: 78% Abdomen (Kind 0-3 Jahre): 4,20(2013-2014); 0,57 (2018-2019); Ersparnis: 86%

Schlußfolgerungen Die physikalischen Voraussetzungen digitaler Detektoren führen in der Praxis zu einer Verringerung der Exposition um mindestens 25% (Durchschnitt: 70%). Gerade in Hinblick auf Kinder und §8 StrSchG (Pflicht zur Dosisreduzierung) ist eine moderne Ausstattung in der Radiologie zu fordern.