Rofo 2020; 192(S 01): S110
DOI: 10.1055/s-0040-1703451
Poster (Wissenschaft)
Thoraxradiologie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Zeitliche Distribution und Outcome von Computertomografien in der Diagnostik von Lungenarterienembolien in den Jahren 2013 und 2018

D Köhler
1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
C Bouché
2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
G Adam
3   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
,
J Yamamura
4   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Hamburg
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Lungenarterienembolien (LAE) stellen eine bedeutsame und häufige Differentialdiagnose in der Notfallmedizin dar. Es war das Ziel unserer Studie ihre tageszeitliche bis jährliche Distribution in Korrelation mit dem Outcome zu analysieren.

Material und Methoden Auf Basis der digitalen Patientenakte und des RIS/PACS eines Maximalversorgers erfassten wir die zeitlichen Eckpunkte vom Erheben der Verdachtsdiagnose einer LAE bis zur Befundung der Computertomografie (CT) in den Jahren 2013 und 2018. Die Ergebnisse wurden in Form von Zeitreihenanalysen ausgewertet und dem Outcome der Untersuchungen gegenübergestellt.

Ergebnisse Zwischen 2013 und 2018 kam es zu einer signifikanten Zunahme der mittels CT abgeklärten Verdachtsdiagnosen einer LAE um 64% von 729 auf 1198 LAE-CT. Es war insbesondere ein Anstieg der Untersuchungen i.R. der Notfallversorgung durch die zentrale Notaufnahme (ZNA) festzustellen (2013: 280 LAE-CT; 2018: 515 LAE-CT; Zuwachs 84%). Bei einem absoluten Zuwachs der diagnostizierten LAE von 148 auf 200 (35%) zeigte sich ein Rückgang der relativen Detektionsrate von 20% auf 17%. In der Zeitreihenanalyse konnten 2013 ausgeprägte Zeichen einer Saisonalität erkannt werden, die 2018 deutlich geringer abgrenzbar waren. Im wöchentlichen Verlauf stellten wir eine signifikante Abnahme der LAE-CT an Wochenenden gegenüber Wochentagen (43% 2013; 41% 2018) bei gleichzeitigem Anstieg der Detektionsraten fest (7% 2013; 4% 2018). Die tageszeitliche Distribution von LAE-CT zeigte eine starke Abhängigkeit von der anfordernden Organisationseinheit (Station vs. ZNA). Die Zeitdifferenz zwischen Erstkontakt in der ZNA und Anforderung einer LAE-CT war signifikant kürzer bei Untersuchungen mit einem positiven Ergebnis gegenüber einem negativen Outcome (Median LAE positiv 1h39m, LAE negativ 2h18m; p<0,05).

Schlußfolgerungen Unsere Daten zeigen zeitliche Verteilungsmuster von LAE-CT und LAE, die durch die Pathophysiologie der Erkrankung nur partiell herzuleiten sind. Wir streben daher eine Analyse weiterer Einflussgrößen an.