Rofo 2020; 192(S 01): S111
DOI: 10.1055/s-0040-1703455
Poster (Wissenschaft)
MTRA
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kardiale MRT-Bildgebung bei Patienten mit angeborenen Herzfehlern: Die Königsdisziplin der Cardiac Dot Engine.

M Möller
1   UKSH Campus Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Kiel
,
I Voges
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie, Kiel
,
P Langguth
3   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Kiel
,
J Graessner
4   Siemens Healthcare GmbH Hamburg
,
O Jansen
3   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Kiel
,
M Both
3   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Kiel
,
M Salehi Ravesh
3   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Kiel
› Author Affiliations
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Publication History

Publication Date:
21 April 2020 (online)

 

Zielsetzung Die Cardiac Dot Engine Software ist bereits ein etabliertes Verfahren zur automatisierten Planung und standardisierter kardialer MR-Bildgebung bei Menschen mit normaler Herzanatomie. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die technischen und klinischen Herausforderungen des Verfahrens, sowie Lösungsansätze für die Bildgebung bei Patienten mit angeborenen Herzfehlern zu erläutern.

Material und Methoden Seit September 2019 wurden 20 vorwiegend jüngere Patienten mit der Cardiac Dot Engine an zwei 1,5 Tesla MRT-Systemen (Magnetom Aera, Softwareversion VE11C, Siemens Healthcare GmbH, Erlangen, Deutschland) untersucht. Diese Patienten hatten unterschiedlichste Formen von angeborenen Herzfehlbildungen, hauptsächlich aber eine Fallot’sche Tetralogie, einen univentrikulären Herzfehler oder eine Aortenisthmusstenose.

Ergebnisse Die Untersuchung mit der Cardiac Dot Engine gestaltet sich bei Patienten mit angeborenen Herzfehlern aufwändiger als bei normaler Anatomie. In der von der Software automatisierten Positionierung der Lang- und Kurzachsenschnitte kann bereits die Planung an die anatomischen Besonderheiten angepasst werden. Das Vorhandensein von Fachwissen über die Art der Fehlbildungen ist hierbei wichtig, um die automatisch vorgeschlagene Planung ggf. in Bezug auf die Anatomie des Patienten zu korrigieren. Es gibt zurzeit keine automatisierte Planung für den Großteil weiterer benötigter anatomischer Ebenen, wie den rechts- und linksventrikulären Ausflusstrakt, die rechte und linke Pulmonalarterie oder den 3-Kammerblick des rechten Ventrikels. Hierfür werden bevorzugt die von der Software vordefinierten View-Bezeichnungen oder freien Ebenen genutzt, die in ihrer Anzahl wiederum begrenzt sind.

Schlußfolgerungen Cardiac Dot Engine vereinfacht und beschleunigt deutlich den Arbeitsablauf im Vergleich zur manuellen Planung angeborenen Herzfehlern. Beim Erstellen und Optimieren der speziellen Protokolle ist das anatomische Fachwissen über die zugrundeliegenden Herzfehler für RadiologieassistentInnen eine wichtige Voraussetzung.