Gesundheitswesen 2020; 82(05): 465
DOI: 10.1055/s-0040-1709004
Vorträge und Poster

Social Prescribing: Good-Practice-Maßnahme aus dem Starter-Paket zu Krankheitsprävention, Gesundheitsförderung und Gesundheitskompetenz mit und für österreichische Primärversorgungseinheiten aufbereiten

D Rojatz
1   Gesundheit Österreich GmbH, Wien, Österreich
,
S Haas
1   Gesundheit Österreich GmbH, Wien, Österreich
,
L Holzweber
1   Gesundheit Österreich GmbH, Wien, Österreich
,
P Nowak
1   Gesundheit Österreich GmbH, Wien, Österreich
,
S Rath
2   Institut für Gesundheitsförderung und Prävention, Graz, Österreich
,
B Atzler
2   Institut für Gesundheitsförderung und Prävention, Graz, Österreich
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Hintergrund Gesundheitsförderung, Krankheitsprävention und Gesundheitskompetenz sind definierte Aufgaben von Primärversorgungseinheiten (PVE). Ein Projekt des Dachverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger und des Fonds Gesundes Österreich unterstützt die systematische Implementierung des Aufgabenbereichs in PVE. Zur Umsetzung des Aufgabenbereichs wurde 2019 ein Starter-Paket entwickelt. Dieses führt in die zentralen Konzepte ein und enthält Beschreibungen ausgewählter Maßnahmen für das PVE-Team. Eine der Maßnahmen des Starter-Pakets ist Social Prescribing. Social Prescribing ist ein international entwickelter Interventionsansatz, bei dem PatientInnen von den in der Primärversorgung tätigen Berufsgruppen in Hinblick auf ihre nicht-medizinischen Bedürfnisse an einen sogenannten Link Worker „überwiesen“ werden. Diese Fachkraft hat eine Lotsenfunktion und identifiziert und vermittelt in Folge, in Abstimmung mit der jeweiligen Person, nicht-medizinische Maßnahmen und Aktivitäten zur Verbesserung ihres Wohlbefindens. Im Rahmen des Projektes 2020 sollen u.a. Möglichkeiten der Umsetzung von Social Prescribing in österreichischen PVE erarbeitet werden.

Methoden Ausgehend von einer Literaturrecherche und explorativen Interviews mit PVE-MitarbeiterInnen, wird ein erstes Prozesskonzept für Social Prescribing in Österreich entwickelt. Anschließend soll dieses in Workshops mit PVE-MitarbeiterInnen diskutiert, weiterentwickelt und in der Folge pilotiert werden.

Ergebnisse Im Rahmen des Vortrags wird ein erster Draft des Prozesskonzepts vorgestellt. Dieser verweist auf erforderliche Rahmenbedingungen und Schritte für die Umsetzung in den PVE.

Empfehlungen Social Prescribing birgt das Potential in sich, nicht nur Gesundheits- und Sozialbereich näher aneinander zu führen, sondern auch Menschen umfassender in ihrem Gesundheitsmanagement zu unterstützen. Ergänzend zu einer bio-medizinischen Betrachtungsweise werden dabei vor allem Ressourcen und lebensweltliche Prioritäten der PatientInnen in den Mittelpunkt gestellt.



Publication History

Article published online:
26 May 2020

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Stuttgart · New York