Assistive Technologien und ihr Potential zur Stärkung des Sozialkapitals alleinlebender älterer Menschen

Hintergrund Ältere alleinlebende Menschen sind besonders gefährdet, jene Aspekte einzubüßen, die das soziale Kapital ausmachen, wenn Hilfe- und Pflegebedürftigkeit zunehmen. Assistive Technologien (AT) sollen unter anderem dazu beitragen, dass ältere Menschen Zugang zu Ressourcen und Hilfestellungen erhalten und so aktiv an der Gesellschaft teilhaben sowie so lange wie möglich in ihrem Zuhause verbleiben können. Welche Herausforderungen und Chancen AT für alleinlebende ältere Menschen mit sich bringen, wurde im Rahmen einer Dissertation am Beispiel von Rufhilfesystemen näher untersucht.

Methoden Anhand einer systematischen Literaturrecherche zur Inanspruchnahme von AT/Rufhilfesystemen, und nach dem Ansatz qualitativer Einzelfallstudien wurden die Erfahrungen älterer Alleinlebender mit Rufhilfesystemen analysiert. Als Datenbasis wurden qualitative Interviews mit alleinlebenden älteren Menschen herangezogen, die im Rahmen der Längsschnittstudie „Older people living alone-the role of non-kin carers“, durchgeführt wurden. Gefördert wurde diese Längsschnittstudie vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF).

Ergebnisse Erste Ergebnisse zeigen, dass die Integration von AT, wie Rufhilfesystemen, in den Alltag alleinlebender älterer Menschen eine hohe Komplexität aufweist. Dazu gehören Aspekte wie Sicherheit, Mobilität, sowie Sorgen und Ängste, die im Zusammenhang mit der Nutzung von AT entstehen. Den Nutzer*innen wird eine hohe Anpassungsleistung ihrer Alltagsroutinen an die Technologie abverlangt. Ebenso zeigt sich, dass AT das Wohlbefinden älterer Alleinlebender positiv beeinflussen und das Sicherheitsgefühl stärken können.

Schlussfolgerung Damit die Potentiale assistiver Technologien zur Stärkung des Sozialkapitals genützt werden können, gilt es die Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Eine Einbettung in das soziale Netzwerk alleinlebender älterer Menschen ist ein wichtiger Ansatzpunkt hierfür.

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Article published online:
26 May 2020