Gesundheitswesen 2020; 82(05): 472
DOI: 10.1055/s-0040-1709031
Vorträge und Poster

Zusammenhalt stärken am Beispiel vom Projekt „Nachbarschaft zusammen leben- in Lieboch“

M Alima
1   Styria vitalis, Graz, Österreich
2   ZEBRA – Interkulturelles Beratungs- und Therapiezentrum, Graz, Österreich
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Hintergrund Mit dem Projekt „Nachbarschaft zusammen leben“ wurden unterschiedliche Gruppen von BewohnerInnen (Alteingesessene, Zugezogene, AsylwerberInnen ⋯) der steirischen Gemeinde Lieboch dabei unterstützt, gemeinsam ihren Wohnort zu gestalten. Ziel war es, den Zusammenhalt untereinander zu stärken und die Kontakte in der Nachbarschaft zu aktivieren.

Beschreibung des Projektes Basis war die Methode Community Organizing. In 90 Aktivierenden Gesprächen wurden Veränderungsvorschläge und Ideen gesammelt. Bei einer öffentlichen Versammlung entschieden interessierte LiebocherInnen über jene Themen die umgesetzt werden sollten. Es bildeten sich drei Kerngruppen aus BewohnerInnen, die sich, begleitet durch das Projektteam, folgenden Themen widmeten:

  • Die Gruppe „Mehr Miteinander - weniger Nebeneinander“ gestaltete Begegnungsbänke, die in ganz Lieboch zu einem Miteinander einladen.

  • Die Gruppe „Sprach-Tandems“ bildete Tandems, um gemeinsam Deutsch zu sprechen und voneinander zu lernen.

  • Die Gruppe „Grün statt Grau“ widmetet sich der Umsetzung von Begrünung in Lieboch (z.B. das Pflanzen einer öffentlichen Streuobstwiese). Alle drei Kerngruppen setzen auch nach Projektende weitere Ideen um.

Evaluierungsergebnisse Eine Online-Befragung zeigte, dass die Befragten die Methode „Community Organizing“ für einen guten Ansatz zur Förderung von Engagement und gemeinschaftlichem Leben halten: 69 % finden ihn „sehr gut“ und 31 % „eher gut“. 49 % der Befragten sind sehr und 52 % eher zufrieden mit den Projektergebnissen.

Empfehlungen Bürgerbeteiligung erfordert zu Beginn einen intensiven Vernetzungs- und Beziehungsaufbau, kann aber nachhaltig Gruppen von BürgerInnen aktivieren, die langfristig in einer Gemeinde mitgestalten möchten. BürgerInnen haben Interesse, ihre direkte Wohnumgebung zu gestalten, die Begleitung durch eine neutrale Ansprechperson während des Prozesses ist wesentlich für die Entwicklung und Umsetzung.



Publication History

Article published online:
26 May 2020

© Georg Thieme Verlag KG
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