Gesundheitswesen 2020; 82(05): 477
DOI: 10.1055/s-0040-1709045
Vorträge und Poster

Regionale Gesundheitskoordination: Stärkung des Sozialkapitals gesundheitsförderlicher und präventiver Akteure auf Gemeindeebene

L Grillich
Donau-Universität Krems, Krems, Österreich
,
U Griebler
Donau-Universität Krems, Krems, Österreich
,
V Tischer
Donau-Universität Krems, Krems, Österreich
,
L Affengruber
Donau-Universität Krems, Krems, Österreich
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Es besteht ein Bedarf zur Stärkung der Bindungen und Beziehungen zwischen den Akteuren der regionalen Gesundheitsförderung und Prävention: Verschiedene Berufsgruppen und Laien sind mit dem Anspruch der Gesundheitsförderung und Prävention in österr. Gemeinden tätig. Das führt zu vielen Aktivitäten, die jedoch oft wenig aufeinander abgestimmt sind, sich also überschneiden und/oder teilweise in Konkurrenz zueinander stehen.

Diesen Bedarf entsprechend hat das Department für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation in Kooperation mit der Initiative „Tut gut!“ und finanziert durch den Niederösterreichischen Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS) die Intervention „Regionale Gesundheitskoordination“ entwickelt. Die Intervention hat unter anderem das Ziel, die Akteure der Gesundheitsförderung und Prävention auf Gemeindeebene bei der Entwicklung und Umsetzung von Angeboten zu vernetzen und miteinander abzustimmen.

Grundlage dafür ist ein Mehrebenenansatz: Auf individueller Ebene vermittelt ein 4-semestriger postgradualer Lehrgang Personen aus den Gemeinden das notwendige Wissen und die Fähigkeiten gemeinsam mit Schlüsselpersonen aus den Gemeinden die Gesundheitsförderung und Prävention in den Gemeinden zu stärken. Auf Gemeindeebene schaffen gezielte Begleitmaßnahmen der Initiative „Tut gut!“ und Vereinbarungen zwischen Gemeinden und dem NÖGUS die notwendigen kommunalen Voraussetzungen für eine wirkungsvolle und nachhaltige regionale Gesundheitsförderung und Prävention. Nach der Entwicklung (2016–2017) startete der erste Pilotdurchgang 2018, 13 Studierenden haben den Lehrgang erfolgreich abgeschlossen und sind in 13 Gemeinden tätig.

Die Präsentation beschreibt die Intervention Regionale Gesundheitskoordination und berichtet über ersten Ergebnisse der begleitenden Evaluation. Diese erfasst unter anderem Kontakt, Kontakthäufigkeit und Art des Kontakts zwischen den Akteuren in einer Baseline und Follow-up Messungen auf Ebene der Akteure (Meso-Ebene) im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention.



Publication History

Article published online:
26 May 2020

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