Klinische und präklinische Versorgung von Tonsillektomienachblutungen und Epistaxis nasi

Die Tonsillektomienachblutung und schwere Epistaxis gehören zu den häufigen und ernstzunehmenden Notfällen in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. Schon die präklinische Versorgung ist für das Outcome der Patienten von großer Bedeutung. Da es aktuell keine Leitlinien oder allgemeingültigen Standards zur präklinischen Versorgung der o.g. Meldebilder gibt, ist das Vorgehen sehr inhomogen und zum Teil defizitär.

Methoden Es erfolgte eine Befragung von Patienten und Mitarbeiter des Rettungsdienstes aus einer Regiopole zum Vorgehen bei Notruf an den Rettungsdienst bei Tonsillektomienachblutung oder „unstillbarem“ Nasenbluten. Es erfolgte eine Patientenbefragung mit einem standardisierten Fragebogen sowie eine Analyse der zugehörigen Patientenakte und des Rettungsdienstprotokolls. Die Daten werden anschließend statistisch ausgewertet.

Ergebnisse Anhand der Befragung von Rettungsdienstfachpersonal und Notärzten zu akuten HNO-Notfällen ergab sich ein heterogenes Bild bezüglich der Ausbildung und des Grundwissens in Bezug auf HNO-Notfälle. Es gibt keinen Standard im Rettungsdienst zur Erstversorgung dieser Krankheitsbilder, zur Versorgung mit Zugängen und zum Transport. Ein allgemeines Bewusstsein über die zum Teil lebensbedrohliche Situation besteht oft nicht. Die gängigen Erstmaßnahmen bei unstillbarer Blutungen aus der Nase und Tonsillektomienachblutung werden analysiert und bewertet.

Diskussion Bei starkem Nasenbluten und bei Tonsillektomienachblutungen kann es entscheidend sein wie und wie schnell der Erstversorger reagiert. Es gibt zwar generelle empfohlene Handlungsanweisungen, die individuell recht unterschiedlich umgesetzt werden. Es werden erste aus dieser Untersuchung abgeleitete SOP´s für den Rettungsdienst und Patientenflyer vorgestellt.

Poster-PDF A-1184.PDF

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Article published online:
10 June 2020