CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S15
DOI: 10.1055/s-0040-1710484
Abstracts
Aerodigestivtrakt

Die automatisierte Langzeitmessung des Schluckens als neues Verfahren in der Dysphagiediagnostik

V Segler
1   Unfallkrankenhaus Berlin, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Berlin
,
RO Seidl
1   Unfallkrankenhaus Berlin, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Berlin
,
B Riebold
2   Technische Universität, Berlin
,
J Adam
3   Universtitätsmedizin CharitÖ©, Berlin
,
C Omerzu
4   Unfallkrankenhaus Berlin, Abteilung für Physikalische Therapie und Rehabilitation, Berlin
,
J Dralle
4   Unfallkrankenhaus Berlin, Abteilung für Physikalische Therapie und Rehabilitation, Berlin
,
C Sielaff
4   Unfallkrankenhaus Berlin, Abteilung für Physikalische Therapie und Rehabilitation, Berlin
,
B Seidel
4   Unfallkrankenhaus Berlin, Abteilung für Physikalische Therapie und Rehabilitation, Berlin
› Author Affiliations
 

Einleitung Die Beurteilung von Schlucken ist mit den Standard-Messverfahren (FESS, VFFS) nur als Momentaufnahme möglich. Mit der Entwicklung eines tragbaren kombinierten Bioimpedanz- und EMG-Messsystem (RehaIngest, Fa. Hasomed) ist nun erstmals eine Langzeitbeobachtung der Schluckvorgänge mit einer automatisierten Auswertung möglich. Im Rahmen einer Evaluationsstudie wurde die Langzeitmessung geprüft.

Methoden Prospektiv wurden Langzeitmessungen (> zwei Stunden) mit dem Messsystem aufgezeichnet und ausgewertet. Die Messergebnisse (Ausdehnung der Kehlkopfhebung, Geschwindigkeit der Kehlkopfhebung und Schluckfrequenz) wurden mit den Ergebnissen einer flexibel-endoskopischen Schluckuntersuchung verglichen.

Ergebnisse Es wurden Messungen von 38 Personen eingeschlossen, davon 20 Probanden ohne Dysphagie und 18 dysphagische Patienten mit Trachealkanüle. Die Langzeitmessung war technisch unkompliziert und verlief ohne Komplikationen. Zwischen den Gruppen zeigte sich ein signifikanter Unterschied in den Parametern Ausdehnung der Kehlkopfhebung, Geschwindigkeit der Kehlkopfhebung und Schluckfrequenz, die mit den Beobachtungen aus FEES korrelierte.

Schlussfolgerung Mit dem getesteten BI- und EMG- Messsystem steht erstmals ein einfach zu bedienendes Messgerät für eine Langzeitmessung von Schlucken zur Verfügung. Dadurch ergeben sich neue Parameter für die Bewertung von Schluckstörungen. Es eröffnen sich eine Vielzahl von klinischen Möglichkeiten für die Anwendung. Zum Beispiel im Trachealkanülen-Management, wenn es um die Frage nach dem Wechsel des Trachelkanülenstatus oder eine Dekanülierung geht, oder bei unklarer Indikation für eine Tracheotomie. Dies wird aktuell klinisch weiter erprobt.

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Article published online:
10 June 2020

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