Stimulierung von CD4⁺ und CD8⁺ T-Zellen durch Candida albicans bei Patienten mit chronischer Rhinosinusitis (CRS)

Bakterien- und Pilzproteine können als Superantigene starken Einfluss auf die Aktivierung von T-Zellen haben. In Vorstudien konnte gezeigt werden, dass Aspergillus fumigatus eine spezifische Aktivierung von CD4⁺ T-Zellen bei Patienten mit CRS mit nasalen Polypen (CRSwNP) bewirken können. Der Einfluss von Candida albicans im Zusammenhang mit der Ötiopathogenese der CRS wird kontrovers diskutiert, die genaue Rolle ist jedoch bislang unklar. Ziel dieser Studie war die Messung der Stimulation von CD4⁺ und CD8⁺ T-Zellen durch C. albicans in Patienten mit CRS mit und ohne nasale Polypen.

Lymphozyten wurden aus Nasenschleimhaut und aus peripherem Vollblut (PBMC) von jeweils 8 Patienten mit chronischer Rhinosinusitis mit nasalen Polypen (CRSwNP) und ohne nasale Polypen (CRSsNP) isoliert. CD4⁺, CD8⁺ T-Zellen und Antigen präsentierende Zellen (APC) derselben Patienten wurden isoliert. CD4⁺ und CD8⁺ T-Zellen wurden jeweils zusammen mit APC und einem Peptidmix von C. albicans für 6 Tage kultiviert. Nach 6 Tagen erfolgte die durchflusszytometrische Messung der Aktivierung über den Proliferationsmarker Ki-67 und die Messung der Zytokinproduktion in den verschiedenen Vergleichsgruppen.

Es zeigten sich insgesamt keine signifikanten Unterschiede, weder in der Aktivität von Ki-67 zwischen CD4⁺ oder CD8⁺ T-Zellen aus PBMC im Vergleich zu lokalen Zellen bei Patienten mit CRSwNP oder CRSsNP, noch beim Vergleich zwischen lokalen CD4⁺ bzw. CD8⁺ T-Zellen bei CRSwNP mit CRSsNP, noch bei der Zytokinexpression.

In dieser Studie konnte keine spezifische Stimulation der T-Zellen bei den zwei Phänotypen der chronischen Rhinosinusitis nachgewiesen werden. C. albicans scheint trotz der hohen Besiedelung keine Rolle in der Pathogenese der chronischen Rhinosinusitis zu spielen.

Poster-PDF A-1152.PDF

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Article published online:
10 June 2020