Refluxdiagnostik: Der Nutzen der transnasalen Ösophagogastroskopie und Vergleich mit der 2-Kanal-pH-Metrie

Einleitung Die Auswirkung der sauren Refluxe im oberen Aerodigestivtrakt wird als Ursache zahlreicher Erkrankungen im HNO-Gebiet vermutet. In der Diagnostik stellt die 24-stündige 2-Kanal- pH-Metrie einen Goldstandard dar, bei der zwischen gastroösophagealem (GERD) und extraösophagealem Reflux (EER) unterschieden werden kann. Der Einsatz ultradünner Endoskopie bei einer sedierungsfreien transnasalen Ösophagogastroskopie (TNE) wurde evaluiert und mit der pH-Metrie verglichen.

Material und Methode: In die Studie wurden 30 Patienten eingeschlossen die sich wegen Refluxbeschwerden ambulant vorgestellten. Alle Patienten haben sich einer ambulanten 24- stündigen 2-Kanal-pH-Metrie unterzogen. Anschließend wurde bei allen Patienten eine sedierungsfreie TNE durchgeführt und nach typischen reflux-assozierten Befunden gesucht. Der diagnostische Stellenwert des endoskopischen Verfahrens in der Refluxdiagnostik wurde bewertet.

Ergebnisse Unter diesen 30 Patienten konnte mittels pH-Metrie bei 24 Patienten ein Reflux nachgewiesen werden. Bei 19 Patienten wurden dabei sowohl ein EER als auch ein GERD nachgewiesen. Bei 3 Patienten konnte alleine ein GERD gemessen werden. Bei 2 Patienten konnte ein EER festgestellt werden ohne pathologische Werte an der Ösophaguselektrode. Bei der Endoskopie wurden unter den 24 refluxpositiven Patienten lediglich in 11 Fällen Auffälligkeiten in der TNE gesehen (<50 % d.F.). Bei den 6 refluxnegativen Patienten konnte in einem Fall ein refluxassozierter Befund in der TNE festgestellt werden.

Diskussion Den Ergebnissen zufolge besitzt die TNE am ehesten ihre Berechtigung in der Suche nach einer Ursache des Reflux oder hinsichtlich der Abklärung seiner möglicher Folgen. Ein Grund für ihren

Einsatz in der Primärdiagnostik des EER kann nicht gesehen werden.

Poster-PDF A-1410.PDF

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Article published online:
10 June 2020