CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S65
DOI: 10.1055/s-0040-1711525
Poster
Hals

Cervikale Raumforderungen - synchrones Auftreten zweier Tumorentitäten

D Lara
1   Charité - Universitätsmedizin, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (CBF), Berlin
,
A Pudszuhn
1   Charité - Universitätsmedizin, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (CBF), Berlin
,
Lars-Arne Schaafs
2   Charité - Universitätsmedizin, Klinik für Radiologie, Berlin
,
VM Hofmann
1   Charité - Universitätsmedizin, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (CBF), Berlin
› Author Affiliations
 

Einleitung Die präoperative Differenzialdiagnose von Tumoren im Kopf-Hals-Bereich stellt in besonderen Fällen eine Herausforderung sowohl für Chirurgen als auch Radiologen dar. Deshalb ist zur vollständigen Abklärung eine histopathologische Analyse operativ gewonnener Gewebeproben erforderlich.

Fallbeschreibung Es wird von einer 35-jährigen Patientin ohne Vordiagnosen berichtet, die sich mit einer ca. 2 x 3 cm messenden, indolenten cervikalen Schwellung rechts vorstellte. Bei Erstvorstellung bestanden die klinischen und sonographischen Differenzialdiagnosen Hämangiom und Glomustumor. Radiologisch werden in der Magnetresonanztomographie (MRT) mit Kontrastmittel zwei Hämangiome beschrieben. Es wurden Verlaufskontrollen mittels MRT und Sonografie durchgeführt ohne Größenprogredienz der zwei Raumforderungen. Um mögliche Komplikationen durch die Lage der Raumforderungen zu vermeiden, wurde eine chirurgische Exzision geplant und erfolgreich ausgeführt. Intraoperativ zeigte einer der Tumoren eine offensichtliche vasculäre Lagebeziehung, der andere Tumor eine Adhärenz zum Nervus vagus. In der histopathologischen Analyse wurden die Tumoren einerseits als kavernöses Hämangiom und andererseits als vagales Schwannom klassifiziert. Postoperativ hatte die Patientin keine Komplikationen.

Schlussfolgerung Trotz klinischer und bildgebender Diagnostik können radiomorphologisch ähnliche Raumforderungen des Kopf- Halses erst durch intraoperative bzw. histopathologische Untersuchung differentialdiagnostisch gesichert werden. Deshalb ist eine präoperative Aufklärung des Patienten über mögliche Komplikationen und eine individuelle OP Planung bei synchronen Tumoren zu empfehlen. Ein synchrones Auftreten von Hämangiomen und Schwannomen im Kopfhalsbereich ist selten.



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Article published online:
10 June 2020

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