Komplizierter Verlauf bei der Therapie eines großen Glomus-Caroticum-Tumors

Einleitung Bei Glomus-Caroticum-Tumoren handelt es sich um seltene Neoplasien ausgehend von dem Glomusorgan im Bereich der Bifurkation der A. carotis communis.

Die operative Exstirpation des Glomustumors stellt die einzige kurative Therapieform dar. Als Therapieoptionen müssen die konservative zuwartende Therapie, die reine primäre Radiatio, die endgültige Embolisation, das rein chirurgische Vorgehen sowie die Embolisation mit Tumorreduktion und anschließender chirurgischer Sanierung gesehen werden.

Fallübersicht Wir präsentieren den Fall einer 70-jährigen Patientin mit einem Glomus-Caroticum Tumor. MRT und Angio-MRT: Glomustumor ca. 3,6 cm, Versorgung durch die ACI, mit kräftiger Hyperperfusion,mit Stenose der linken ACI und ACE. Unter der durchgeführten Ballonokklusion trat eine Aphasie und Hemiplegie rechts auf. Der Ballon wurde sofort deflotiert und die Patientin erholte sich klinisch. Es zeigte sich in der Kontrollserie eine kleine Dissektion im Bereich der ACI. Nach 3 Monaten wurde eine präoperative Embolisation des Tumors erfolgreich durchgeführt. Anschliessend konte der Tumor operativ vollständig entfernt werden. Postoperativ trat vorübergehend eine Dysphagie,Dysphonie und Hypoglossusparese links auf.

Diskussion In der Literatur wird die präoperative Embolisation der Glomustumoren kontrovers diskutiert. Verschiedene Autoren lehnen eine präoperative Embolisation zur Tumorreduktion wegen der möglichen Nebenwirkungen im Sinne einer passageren Hemiparese und Hirnnervenschädigungen ab.

Fazit Die präoperative Embolisation stellt eine wichtige Möglichkeit zur Verringerung des intraoperativen Blutungsrisikos dar. Bei den Drei in unserer Klinik operierten Fällen im letzten Jahr wies sich die Embolisation als sichere und effektive Behandlungsmaßnahme mit einem guten Outcome.

Publication History

Article published online:
10 June 2020