CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S81
DOI: 10.1055/s-0040-1711554
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Onkologie

Solitärer fibröser Tumor im Oberlid – eine Rarität im HNO-Bereich

B Kramer
1   HNO-Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
,
N Rotter
1   HNO-Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
,
H Sadick
1   HNO-Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
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Einleitung Solitäre fibröse Tumoren (SFT) sind spindelzellige Tumoren, die vor allem in der Pleura vorkommen. Sehr selten treten diese Tumoren extrapleural auf. Im HNO-Bereich wurden SFTs in der Nasenhöhle, der Schilddrüse, der Glandula parotis und der Orbita beschrieben. Charakteristisch sind langsam wachsende, schmerzlose Schwellungen, die sich MR-morphologisch als gut abgrenzbare iso- bis hypointense Raumforderungen mit umschriebenem Enhancement darstellen. SFTs sind meist gutartig, sie können in wenigen Fällen jedoch maligne entarten. Üblicherweise erfolgt die Therapie durch eine vollständige chirurgische Exzision.

Verlauf Eine 70-jährige Patientin stellte sich in unserer HNO-Ambulanz mit einem Rezidiv einem schmerzlosen, größenprogredienten Tumor im Bereich des rechten Oberlids vor. Bereits vor 12 Monaten wurde eine Raumforderung am rechten Oberlid alio loco entfernt. Der histologische Befund war der Patientin nicht bekannt. Bildmorphologisch zeigte sich in der MRT ein gut abgegrenzter, nicht malignitätsverdächtiger Tumor im Bereich des rechten Oberlids mit KM-Anreicherung in der T1 und T2-Wichtung. Die Raumforderung wurde anschließend über einen oberen Blepharoplastikzugang in toto entfernt.

Ergebnis Histopathologisch zeigte sich ein SFT mit Kernpositivität für STAT6 bei ebenso diffuser Positivität für CD34.

Schlussfolgerungen SFTs im HNO-Bereich sind Raritäten. Diese Tumoren zeigen eine Kernpositivität für STAT6 in der Immunhistochemie, welche als beweisend für die Tumorentität gilt. Bei unklaren, gut abgrenzbaren Raumforderungen im HNO-Bereich sollten SFTs in differenzialdiagnostische Überlegungen eingeschlossen werden. Da der Tumor maligne entarten kann, ist eine vollständige Exzision sowie eine regelhafte klinische Tumornachsorge erforderlich.



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Article published online:
10 June 2020

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