Operatives Lymphknotenmanagement bei Patienten mit Hypopharynx- und Larynxkarzinomen

Zielsetzung Der Vergleich von prätherapeutischem Staging der lokoregionären Lymphknoten und dem anschließenden chirurgischen Management bei cN0 gegenüber cN+ Hypopharynx und Larynxkarzinom Patienten.

Methoden Wir analysierten alle zwischen 2004 und 2014 an unserer Klinik operativ behandelten Patienten mit Hypopharynx- und Larynxkarzinomen. Wir etablierten 2 Gruppen für Patienten bei denen eine Neck Dissection durchgeführt wurde. Eine Gruppe mit niedriger Lymphknoten Verteilungsrate (LNR) gegenüber der mit einer hohen LNR. In Bezug auf die cN0 Kohorte wurde die elektive Neck Dissection als sekundäre Vorhersagevariable untersucht. Komorbiditäten wie Anämie und Niereninsuffizienz wurden als potenziell das Krankheitsfreie- (DFS) und das Gesamtüberleben (OS) beeinflussende Variablen untersucht.

Ergebnisse 310 Patienten (185 mit glottischem- und 125 mit supraglottischem- bzw. Hypopharynxkarzinom) konnten eingeschlossen werden. Die prätherapeutische MRT- und CT- Hals Untersuchung und die begleitende Halsultraschalluntersuchung ergab bei 144 Patienten einen cN+ Status, was bei 63 Patienten (44 %) ein signifikantes Überstaging bedeutete, da ihnen nach histologischer Untersuchung ein pN0 Status zugeschrieben wurde. 166 Patienten wurden als cN0 klassifiziert von denen 21 Patienten elektiv geneckt (11 mit lokal fortgeschrittenem glottischem- und 10 mit supraglottischem- bzw. Hypopharynxkarzinom.) Bei 2 cN0 Patienten zeigten sich okkulte zervikale Lymphknotenmetastasen (9,5 %). Weiterhin ließ sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen den exstirpierten Lymphknoten, der LNR und dem OS feststellen.

Fazit Die prätherapeutische klinische Bewertung der Lymphknotenbesiedelung ist overstaged. Niereninsiffizienz und Anämie haben einen negativen Einfluss sowohl auf das DFS als auch das OS.

Publication History

Article published online:
10 June 2020