CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S100
DOI: 10.1055/s-0040-1711610
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Onkologie

Einsatz der C12-Schwerionentherapie in der Primär- und Rezidivtherapie maligner Tumore des Kopf-Hals-Gebietes

C Langer
1   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen, Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- / Halschirurgie, Gießen
,
A Jensen
2   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen, Klinik für Strahlentherapie, Gießen
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Hintergrund Technische Neuerungen in strahlentherapeutischen Verfahren können die Therapie von Kopf-Hals-Tumoren signifikant verbessern: Protonen und C12-Schwerionen zeigen eine durch ihre kinetische Energie bestimmte finite Reichweite im Gewebe. Daher sind scharfe Dosisgradienten bei erhöhter biologischer Wirksamkeit erreichbar. Die C12-Therapie wird vor allem bei Tumoren der NNH, der Schädelbasis sowie bei Speicheldrüsenmalignomen eingesetzt, die hinsichtlich lokaler Kontrolle und Gesamtüberleben profitieren. Ebenso lässt sich bei Tumorrezidiven der Schädelbasis eine längerfristige lokale Tumor- und Symptomkontrolle erreichen.

Methoden Nach Lagerungsfixation erfolgt die Zielvolumendefinition CT-basiert nach Bildfusion diagnostischer MRT-Aufnahmen und PET-CT-Aufnahmen. Die Bestrahlung wurde am Marburger Ionenstrahl-Therapiezentrum im aktiven Raster-Scan Verfahren appliziert.

Patient 1: definitive Strahlentherapie (Primärsituation) bei cT4- Speicheldrüsenkarzinom des Weichgaumens 8 Fraktionen C12-Schwerionen a 3GyRBE auf das Primärtumorareal gefolgt von 50 Gy IMRT (Photonen) auf erweitertes Zielvolumen über 6 Wochen.

Patient 2: Re-Bestrahlung mittels C12-Schwerionen bei Schädelbasis-Metastase eines Hypopharynxkarzinoms 17 Fraktionen C12-Schwerionen a 3GyRBE auf das Rezidiv-Areal, Gesamtdosis 51Gy.

Ergebnisse In beiden Fällen konnte eine gute Tumorkontrolle erreicht werden. Das Ansprechen muss hierbei langfristig bildgebend beurteilt werden, da die Remission über einen mehrere Monate umfassenden Zeitraum erfolgen kann.

Schlussfolgerung Die Behandlung mit C12 Schwerionen ergänzt als effiziente Therapie sowohl im Fall eines Tumorrezidivs im Bereich anatomisch anspruchsvoller Regionen als auch in der Primärtherapie ausgewählter Tumorentitäten die bisher angewandten Verfahren.



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Article published online:
10 June 2020

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