CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S103
DOI: 10.1055/s-0040-1711617
Poster
Onkologie

Synchrones Auftreten eines intrajugulären Glomustumors mit einem Hämangiom der Schädelbasis

HJ Messow
1   BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Berlin
,
P Mittmann
1   BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Berlin
,
L Decker
1   BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Berlin
,
R Seidl
1   BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Berlin
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Einleitung Komplexe Tumoren der Schädelbasis machen ein interdisziplinäres Vorgehen notwendig. Dabei haben die bildgebenden Verfahren mit z.B. Embolisationen eine herausragende Bedeutung.

Methode Es stellte sich eine 64-jährige Patientin mit dem Verdacht auf einen Glomustumor vor. Primäres Symptom war ein Tinnitus, im Ultraschall der Kardiologin war eine Veränderung innerhalb der Vena jugularis gesehen worden, im CT dann der Verdacht auf einen Glomustumor geäußert worden. Im cMRT zeigte sich dann ein Glomus jugulare Tumor, der in das Foramen jugulare und Felsenbein reichte. Vor der geplanten Operation wurde eine Angiografie durchgeführt ohne das eine Embolisation erfolgte, da diese für den Glomus Tumor nicht möglich war. Intraoperativ wurde die Vena jugularis caudal abgesetzt und dann der in der Vene enthaltene Tumor in die Schädelbasis verfolgt. Zur Freilegung des Foramen jugulare musste der N. fazialis verlagert werden, was durch ein bis dahin unbekanntes Hämangiom der Schädelbasis erschwert wurde. Erst nach Entfernung des Hämangioms konnte das Foramen dargestellt und der Nerv verlagert werden. Die Vene wurde bis zum Bulbus freigelegt und der Tumor vollständig entfernt.

Ergebnis Postoperativ traten Schluckbeschwerden auf, es kam zu einer temporären Fazialisparese die vollständig rückläufig ist. Hinweise für ein Rezidiv fanden sich nicht.

Schlussfolgerung Glomustumoren sind mit 0,6 % sehr seltene Tumoren im Kopf-Halsbereich. Die intrajuguläre Lage ist eine Rarität, eine Kombination mit einem Hämangiom wurde bisher nicht beschrieben. Trotz umfangreicher präoperativer Diagnostik blieb das Hämangiom auf Grund von Überlagerungen ungesehen. Die therapeutische Konsequenz der operativen Entfernung bleibt jedoch Mittel der Wahl, auch bei synchronem Auftreten dieser Tumoren.



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Article published online:
10 June 2020

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