Untersuchung der PD-L1 Expression von sinunasalen Malignomen

Einleitung Prädiktive Biomarker fehlen bisher in der klinischen Praxis bei sinunasalen Malignomen. Immuncheckpoints wie PD-L1 sind bei anderen Karzinomen bereits als solche etabliert. Ziel dieser Studie war es mögliche prognostische Zusammenhänge zwischen der PD-L1 Expression und klinisch pathologischen Parameter bei sinunasalen Malignomen herauszuarbeiten.

Methoden Es erfolgten immunhistochemische Untersuchungen von Formalin-fixiertem, Paraffin-eingebettetem Gewebe von sinunasalen Malignomen zur Expression von PD-L1. In die Studie wurden Plattenepithel- und Adenokarzinome des Naseneinganges sowie der Nasenhaupt- und Nasennebenhöhlen eingeschlossen, die am Universitätsklinikum Münster von 2004 bis 2017 behandelt wurden.

Ergebnisse Vollständige histologische Schnitte lagen zur Nachuntersuchung bei 95 Patienten vor. 61 Patienten hatten ein PEC und 34 Patienten ein Adenokarzinom. Eine membranständige PD-L1 Expression in den Tumorzellen (TPS Score ≥ 1 %) zeigte sich in 30 Fällen (31,6 %). PD-L1-exprimierende Tumorzellen zeigten sich signifikant häufiger in Plattenepithelkarzinomen (25 Fälle vs. 5 Fälle, p = 0,008). Die PD-L1 Expression hatte keine statistische Auswirkung auf das Gesamt- und rezidivfreie Überleben der Patienten und zeigte keine Korrelation mit der Tumorgröße, der Rezidivrate oder der Metastasierung der sinunasalen Malignome.

Schlussfolgerung Nach Untersuchung unseres Kollektivs kann PD-L1 vorerst nicht als prädiktiver Biomarker bei sinunasalen Malginomen angesehen werden. Die erhöhte PD-L1 Expression in Plattenepithelkarzinomen könnte jedoch darauf hinweisen, dass Immuntherapeutika bei dieser Entität von sinunasalen Malignomen einen besseren Ansatz finden könnten. Dies sollte an größeren Kollektiven weiter untersucht werden.

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Article published online:
10 June 2020