CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S105
DOI: 10.1055/s-0040-1711624
Poster
Onkologie

Zervikales CUP-Syndrom: Diagnose, Behandlung und Ergebnisse von 102 Patienten

Y Pilavakis
1   Universitätsmedizin Göttingen, Hals Nasen Ohren Heilkunde, Göttingen
,
D Beutner
1   Universitätsmedizin Göttingen, Hals Nasen Ohren Heilkunde, Göttingen
,
M Leu
2   Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Göttingen
,
F Bremmer
3   Universitätsmedizin Göttingen, Abteilung für Pathologie, Göttingen
,
C Netzer
1   Universitätsmedizin Göttingen, Hals Nasen Ohren Heilkunde, Göttingen
,
R Rödel
1   Universitätsmedizin Göttingen, Hals Nasen Ohren Heilkunde, Göttingen
› Author Affiliations
 

Einleitung Im Rahmen einer retrospektiven Untersuchung bei Patienten mit zervikalem CUP-Syndrom wurden Behandlungsergebnisse und prognostische Faktoren analysiert.

Methoden In den Jahren 2007-2017 stellten sich 102 Patienten mit der Verdachtsdiagnose “zervikales CUP-Syndrom“ an unserer Klinik vor. Bei allen wurden neben der klinischen Routineuntersuchung, Computertomografie, Oberbauchsonographie sowie eine erweiterte Panendoskopie einschließlich Tonsillektomie durchgeführt. In einigen Fällen erfolgte auch eine PET-CT-Untersuchung.

Ergebnisse Auch nach Panendoskopie fand sich bei 55 Patienten kein Hinweis auf einen Primarius. Das Durchschnittsalter dieser 55 Patienten betrug 64,3 Jahre (38-87; 49 Männer, 6 Frauen). Bei 45 Patienten (81,8 %) lag ein Plattenepithelkarzinom (SCC) vor. Bei 47 Patienten lag zum Zeitpunkt der Diagnose eine einseitige Halsmetastasierung (85,5 %) vor. 8 (15,5 %) hatten eine bilaterale Halsmetastasierung und 11 eine Fernmetastasierung. 48 Patienten konnten über einen medianen Zeitraum von 36,3 Monaten (0,7-121,2) nachbeobachtet werden. Das 5-Jahres-Gesamtüberleben (GÜ) betrug 44,4 %.

Bei 32 Patienten mit SCC lag keine Fernmetastasierung vor. Die 5-Jahres-Raten für GÜ bzw. krankheitsspezifisches Überleben (KSÜ), rezidivfreies Überleben (RFÜ) lagen bei 56,2 %, 37,5 % und 50,4 %. Patienten mit multimodaler Therapie (Operation und adjuvante Radio- bzw. Radiochemotherapie) zeigten ein 5-Jahres-GÜ von 83 % gegenüber 26,9 % für Patienten mit alleiniger operativer Therapie Diskussion Bei Patienten mit zervikalem CUP werden die Überlebensergebnisse durch das initiale N-Stadium sowie durch die Behandlungsmodalität signifikant beeinflusst. Die routinemäßige Einführung der PET-CT Untersuchung verspricht zukünftig eine bessere prätherapeutische Primärtumoridentifikation



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Article published online:
10 June 2020

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