CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S105-S106
DOI: 10.1055/s-0040-1711625
Abstracts
Onkologie

Das extramedulläre PlasmocytomaTumorvorkommen und therapeutische Konzepte - ein Follow-up

M Pöttler
1   University Hospital Erlangen Department of Otorhinolaryngology, Head and Neck Surgery, Section of Experimental Oncology and Nanomedicine (SEON), Erlangen
,
A Holler
2   HNO Klinik, Sektion für experimentelle Onkologie und Nanomedizin, Erlangen
,
M Eckstein
3   University Hospital Erlangen, Institute of Pathology, Erlangen
,
M Haderlein
4   University Hospital Erlangen, Department of Radiation Oncology, Erlangen
,
A Rappl
5   Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Medizininformatik, Biometrie und Epidemiologie (IMBE), Erlangen
,
C Alexiou
2   HNO Klinik, Sektion für experimentelle Onkologie und Nanomedizin, Erlangen
› Author Affiliations
 

Das extramedulläre Plasmozytom (EMP) gehört zur den Non-Hodgkin-Lymphomen und tritt üblicherweise im Weichteilgewebe der Kopf- und Halsregion aber auch in anderen Regionen auf. Aufbauend auf unserer Publikation von 1999 (Cancer 85:2305-14) haben wir eine Literaturrecherche von 1999 bis 2019 durchgeführt und alle in PUBMED veröffentlichten EMPs dokumentiert und analysiert und parallel dazu eigene Patienten in die Studie mit aufgenommen.

Es wurden 1045 Patienten mit Angabe der Körperlokalisation veröffentlicht. 62,5 % traten im Kopf-Hals Bereich und 37,5 % in anderen Körperregionen auf. Eine Geschlechtsangabe war in 880 Fällen beschrieben (68 % Männer vs. 32 % Frauen). Bei 372 Patienten fanden sich Angaben zur Therapie. Es erhielten 38,2 % eine Bestrahlung, 28,5 % eine Operation, 28,2 % eine Kombination aus Operation und Bestrahlung und 5 % eine andere Therapie. Ein Follow-up wurde bei 371 Patienten beschrieben und zeigte bei 80,6 % kein Rezidiv bzw. Transformation zu einem Multiplen Myelom (MM), bei 12,4 % kam es zu einem lokalen Rezidiv und bei 7 % zu einem MM. Die Kombinationstherapie führte bei den Patienten zu einer 5-Jahres-Gesamtüberlebensrate von 96,6 %, die alleinige Operation zu 94,4 % und die Bestrahlung zu 91,0 %.

Bei den 14 eigenen Patienten (57,1 % männlich und 42,9 % weiblich) wurden 57,1 % mit einer Operation behandelt, 35,7 % mit einer Kombinationstherapie und 7,1 % nur mit Bestrahlung. Aus dem Follow-up ergab sich, dass 76,9 % kein Rezidiv und 23,1 % ein Rezidiv entwickelten. Ein MM trat nicht auf.

Somit ist eine Therapie via chirurgischem Eingriff zu empfehlen, wenn der Tumor in sicheren Grenzen entfernt werden kann. Falls dies nicht sicher möglich ist, sollte eine Kombination aus Operation und Bestrahlung durchgeführt werden. Diese Ergebnisse bestätigen frühere Studien.



Publication History

Article published online:
10 June 2020

© 2020. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York