CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S108-S109
DOI: 10.1055/s-0040-1711634
Abstracts
Onkologie

Extranodale NK-T-Zell-Lymphome als seltene Erkrankung mit der prognoseentscheidenden Notwendigkeit einer frühen Diagnosestellung

E Simons
1   Uniklinikum Aachen, Klinik für HNO-Heilkunde und plastische Kopf- und Halschirurgie, Aachen
,
P Dountsop-Yonta
2   Uniklinikum Aachen, HNO, Aachen
,
M Westhofen
2   Uniklinikum Aachen, HNO, Aachen
› Author Affiliations
 

Einführung Nasale NK-T-Zell-Lymphome sind definiert als Non-Hodgkin-Lymphome, die zu 75 % im oberen Aerodigestivtrakt lokalisiert sind und eine häufige Assoziation mit dem EBV-Virus haben. Die Prognose hängt stark von einem möglichst frühen Diagnosezeitpunkt ab. Das therapeutische Vorgehen beinhaltet eine Chemotherapie in Kombination mit einer Radiotherapie.

Patient und Methode Wir präsentieren einen Fall, in dem sich ein 24-jähriger Patient mit der Verdachtsdiagnose einer akuten Pharyngolaryngitis mit Unfähigkeit zur Nahrungsaufnahme und Fieber notfallmäßig bei uns vorstellte. Nebenbefundlich fand sich eine leicht blutende Schleimhautveränderung der unteren Nasenmuschel links bei Z.n. funktioneller endonasal-endoskopischer Nasennebenhöhlenchirurgie alio loco wenige Monate zuvor. Unter initialer antibiotischer Therapie kam es zu keiner Befundbesserung, sodass weitere Diagnostik betrieben wurde.

Ergebnis Eine interdisziplinäre Ursachensuche zusammen mit den Kollegen der Rheumatologie, Onkologie und Pathologie wurde eingeleitet. Die histopathologischen Befunde nach durchgeführter Panendoskopie ergaben zunächst den Hinweis auf eine orofaziale granulomatöse Dermatose. Nach weiterer immunhistochemischer Aufarbeitung konnte jedoch letztendlich die Diagnose eines NK-T-Zell-Lymphoms gestellt werden.

Schlussfolgerung Vermeintlich banale Fälle von bakteriellen Infektionen des oberen Aerodigestivtraktes sollten bei fehlendem Ansprechen auf eine antibiotische Therapie zeitnah einer gezielten weiteren Ursachensuche zugeführt werden. Eine histologische Befundsicherung mittels Panendoskopie ist hierbei für die Patienten potenziell prognoseentscheidend.

Poster-PDF A-1668.PDF



Publication History

Article published online:
10 June 2020

© 2020. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York