CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S117
DOI: 10.1055/s-0040-1711659
Abstracts
Onkologie

Analyse von Antikörpern gegen frühe HPV16-Antigene und Identifizierung von Patienten mit hohem Risiko für HPV-assoziierte Oropharynxkarzinome in der prospektiven Hamburg City Health Study

AS Hoffmann
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Hamburg
,
Chia-Jung Busch
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Hamburg
,
T Rieckmann
2   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Labor für Strahlenbiologie und experimentelle Radioonkologie, Hamburg
,
C Betz
1   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Hamburg
,
A Jagodzinski
3   Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Epidemilogisches Studienzentrum (HCHS), Hamburg
,
D Viarisio
4   German Cancer Research Center (DKFZ), Head, Infections and Cancer Epidemiology, Heidelberg
,
M Pawlita
4   German Cancer Research Center (DKFZ), Head, Infections and Cancer Epidemiology, Heidelberg
,
T Waterboer
4   German Cancer Research Center (DKFZ), Head, Infections and Cancer Epidemiology, Heidelberg
› Author Affiliations
 

Einleitung In Deutschland ist der Anteil HPV-assoziierter Oropharynxkarzinome (OPC) in den letzten Jahren stetig gestiegen. Allerdings bleibt die Früherkennung bei oft fehlender Frühsymptomatik eine Herausforderung. Antikörper gegen frühe (early, E) HPV16-Proteine, insbesondere gegen E6, sind sehr stark mit inzidenten, und auch prospektiv mit HPV-positiven Karzinomen assoziiert. In einer prospektiven epidemiologischen Kohorte analysierten wir HPV16-Serumantikörper, um Patienten mit hohem Risiko für HPV-assoziierte OPC zu identifizieren. Patienten und Methoden: Die Studie ist integriert in die Hamburg City Health Study (HCHS), eine prospektive, epidemiologische Kohortenstudie zur Verbesserung von Risikobewertung, Frühdiagnose und Überleben. Von den ersten 5000 HCHS-Teilnehmern wurden 4203 Seren mit einem HPV16 E6 Screening ELISA getestet, um Teilnehmer mit hohem Antikörpertiter ( > 0,25 OD) zu identifizieren; die im Screening positiven Seren wurden dann mit einem Validierungs-ELISA erneut ausgewertet, der zusätzlich auf Antikörper gegen HPV16 E1, E2 und E7 testet. Ergebnisse: 48 Seren (1,1 %) waren im HPV16 E6 Screening ELISA positiv. Vier hatten im Validierungs-Test Antikörper gegen mindestens ein zusätzliches E-Protein; diese wurden als Patienten mit hohem Risiko für bereits vorhandene oder sich entwickelnde OPC angesehen und wurden HNO-ärztlich untersucht. Bei einem konnte hierbei ein bislang asymptomatisches OPC (cT2 cN1 cM0) diagnostiziert und direkt behandelt werden. Die anderen stehen unter Beobachtung. Schlussfolgerungen: Die hier beschriebenen Verfahren (Screening- und der Validierungs-HPV16 ELISA) sind am Ort der Blutabnahme durchführbar und könnten sich gut eignen, um Patienten mit hohem Risiko für HPV-induzierte OPC in einem frühen Stadium zu identifizieren.

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Article published online:
10 June 2020

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