CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S200
DOI: 10.1055/s-0040-1711770
Poster
Otologie

Ultraschall in Diagnostik und Therapie der Magnetdislokation bei Cochlea-Implantat-Patienten

R Rupp
1   HNO-Klinik des Universitätsklinikums Erlangen, Erlangen
,
J Hornung
1   HNO-Klinik des Universitätsklinikums Erlangen, Erlangen
,
H Iro
1   HNO-Klinik des Universitätsklinikums Erlangen, Erlangen
,
Antoniu-Oreste Gostian
1   HNO-Klinik des Universitätsklinikums Erlangen, Erlangen
› Author Affiliations
 

Einleitung Nach Durchführung einer Magnetresonanztomografie (MRT) bei Patienten mit Cochlea-Implantat (CI) können Schmerzen und Schwellungen um das Implantat auftreten. Zur Kontrolle des internen Magneten wird im Allgemeinen eine Schädelröntgenaufnahme empfohlen. Bei Magnetdislokation ist therapeutisch eine chirurgische oder manuelle Reposition möglich. Die Bedeutung des Ultraschalls in Diagnostik und Therapie der Magnetdislokation bei CI-Trägern wird in dieser Studie dargestellt.

Material und Methoden Alle CI-Patienten, die zwischen 01.01.2010 und 15.10.2019 eine Magnetreposition erhielten, wurden erfasst. Einschlusskriterien waren der Verdacht auf eine Magnetdislokation bei vorhandenem CI, eine präinterventionell durchgeführte Ultraschalluntersuchung sowie eine anschließend durchgeführte chirurgische oder manuelle Magnetreposition.

Ergebnisse Insgesamt konnten 33 Patienten eingeschlossen werden. Sonografisch wurde in 30 von 33 Fällen (91 %) eine Magnetdislokation diagnostiziert; in zwei Fällen (6 %) konnte der Magnet aufgrund der umliegenden Gewebeschwellung sonografisch nur unzureichend beurteilt werden. In einem Fall wurde der Magnet präoperativ als nicht disloziert beschrieben.

In 28 von 33 Fällen erfolgte eine chirurgische Magnetreposition. In fünf Fällen wurde bei Teildislokation des Magneten eine ultraschallkontrollierte manuelle Reposition durchgeführt.

Schlussfolgerung CI-Träger mit Schmerz und/oder Schwellung im Implantatbereich nach MRT sollten mittels Sonografie untersucht werden. In ca. 91 % der Fälle kann hiermit eine Magnetdislokation diagnostiziert werden, wodurch sich eine Röntgenuntersuchung vermeiden lässt. Bei partieller Magnetdislokation ist primär eine ultraschallkontrollierte manuelle Magnetreposition empfohlen.



Publication History

Article published online:
10 June 2020

© 2020. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York