Vergleich der Hörperformance bei CI-Kindern mit Cochlea-Implantat Reimplantationen im Zeitraum vom 1989 bis 2000

Einleitung Die Versorgung von ertaubten Kindern mit Cochlea-Implantat (=CI) gilt als medizinischer Standard. Die Machbarkeit der Reimplantation (=RI) wurde in dieser Gruppe nachgewiesen. Ziel der retrospektiven Studie ist, zu untersuchen, wie das Sprachverstehen bei Patienten, welche von 1989 bis 2000 im Kindesalter ein CI erhielten, durch die RI beeinflusst wird.

Methode Aus einem Kollektiv von 343 Patienten, welche vor dem 18. Lebensjahr in einer Universitätsklinik implantiert wurden, konnten 203 RI identifiziert werden. Von 138 Fällen lagen vollständige Datensätze vor. In klinisch geführten Datenbanken wurden alle medizinischen, operativen und audiometrischen Daten analysiert.

Ergebnisse Bei der Untersuchung der besten Hörperformance zwischen erstem und zweitem CI zeigte sich bei 29 von 123 Erst-RI (23,58 %) eine Verschlechterung mit neuem CI. Bei 30 RI (24,39 %) blieben diese gleich; bei 64 Fällen (52,03 %) verbesserte sich die Performance mit zweitem CI.

Die Hörperformance war bei 6 von 12 Zweit-RI (50 %) nach RI schlechter. In 4 Fällen (33,33 %) blieb diese gleich. In zwei Fällen (16,67 %) verbesserte sich diese nach RI.

Bei 2 von 3 Dritt-RI zeigte sich eine Verbesserung der Hörperformance und bei einem Fall blieb diese unverändert.

Die Tragedauer der ersten CI bis zur RI betrug im Mittelwert (=MW) 10,74 Jahre (0,42 bis 26,25 Jahre); beim zweiten CI im MW 5,32 Jahre (0,83 bis 11,75 Jahre); beim dritten CI im MW 10,75 Jahre (1,58 bis 18,17 Jahre).

Von 138 RI wurden bei 99 Fällen eine neue Technologie; bei 23 Fällen das gleiche CI und bei 16 Fällen ein anderes Produkt gleicher Generation eingesetzt.

Fazit Beim Großteil der RI konnte die Hörperformance beibehalten oder verbessert werden. Es gilt im nächsten Schritt zu untersuchen, welche Faktoren den Erfolg beeinflussten.

Poster-PDF A-1825.PDF

Publication History

Article published online:
10 June 2020