CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S204-S205
DOI: 10.1055/s-0040-1711784
Abstracts
Otologie

Neue Wege in der CI-Rehabilitation

C Völter
1   Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Ruhr- Universität Bochum, St. Elisabeth-Hospital, Bochum
,
C Stöckmann
1   Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Ruhr- Universität Bochum, St. Elisabeth-Hospital, Bochum
,
C Schirmer
1   Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Ruhr- Universität Bochum, St. Elisabeth-Hospital, Bochum
,
K Bilda
2   Hochschule für Gesundheit (hsg), Bochum, Bochum
,
L Weiler
3   Q2WEB GmbH, Düsseldorf, Düsseldorf
,
D Kampmann
4   Kampmann Hörsysteme Bochum, Bochum
,
S Dazert
1   Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie der Ruhr- Universität Bochum, St. Elisabeth-Hospital, Bochum
› Author Affiliations
 

Nach einer Cochleaimplantation ist eine Hörrehabilitation zum Erwerb des Sprachverstehens erforderlich. Bislang erfolgt diese meist Face-to-Face in spezialisierten Zentren. Mit Blick auf zunehmende Patientenzahlen, insbesondere im Erwachsenenalter, werden in Zukunft neue Wege der Hörrehabilitation erforderlich sein. Im Rahmen eines von der Europäischen Union und dem Land NRW unterstützten Förderprojektes wurde eine teletherapeutische Hörplattform für erwachsene CI-Träger („train2hear“) konzipiert, die neben einer an die ICF angelehnten Eingangsanalyse auch verschiedene Adaptivitätsmechanismen enthält. Diese ermöglichen eine automatische und kontinuierliche Anpassung des Schwierigkeitsgrades an den individuellen Lernfortschritt des Nutzers.

An einer Pilotstudie in der HNO-Klinik der RUB nahmen 20 postlingual ertaubte CI-Träger im Alter von 60,6 (26-85) Jahren mit einer CI Hörerfahrung von 10,1 (3 – 22) Monaten teil. Vor und nach einer 3-wöchigen Intervention wurden die Sprachverständlichkeit anhand des Freiburger Hörtests (Zahlen und Wörter) und das Satzverstehen im Störgeräusch (HSM, SNR: -10dB) überprüft. Außerdem wurde die Speech Trackingrate zur Beurteilung der Kommunikationsfähigkeit erfasst. Daneben wurden ein Fragebogen zur Nutzerfreundlichkeit (SUS) und einer zur Wahrnehmung der subjektiven Hörleistung eingesetzt.

Die Nutzerfreundlichkeit wurde mit 86,3 % im SUS durchgehend positiv bewertet. Die Trackingrate erhöhte sich von 34,8 auf 40,1 Wörter pro Minute. Im HSM zeigte sich im Durchschnitt eine Steigerung des Satzverstehens von 30 % auf 39 %.

Digitale Trainingsprogramme könnten in Zukunft eine mögliche Alternative im Rahmen der Hörrehabilitation nach einer Cochleaimplantation darstellen. Langzeitstudien an größeren Patientenkollektiven sind jedoch erforderlich.

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Article published online:
10 June 2020

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