CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S209
DOI: 10.1055/s-0040-1711799
Abstracts
Otologie

Carina – Implantation bei Patienten mit kombinierter Schwerhörigkeit: Einfluss der Aktuatorzielstruktur auf das postoperative Sprachverstehen

S Lailach
1   Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Dresden
,
N Lasurashvili
1   Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Dresden
,
H Seidler
1   Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Dresden
,
I Schuster
2   Universitätsklinikum Dresden, Sächsisches Cochlear Implant Centrum, Dresden
,
M Neudert
1   Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Dresden
,
T Zahnert
1   Universitätsklinikum Dresden, Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Dresden
› Author Affiliations
 

Einleitung Bei Patienten mit kombinierter Schwerhörigkeit nach mehrfacher Tympanoplastik und schlechten Belüftungsverhältnissen verläuft die Versorgung mit einem konventionellen Hörsystem aufgrund des hohen Hörschwellenverlustes häufig unbefriedigend. Aus audiologischer Sicht bieten sich bei diesen Patienten implantierbare Hörgeräte an. Bei mittel- bis hochgradiger Innenohrkomponente kann das vollimplantierbare Hörsystem Carina aufgrund seiner Leistungscharakteristik eine Möglichkeit darstellen, die Versorgungslücke zu schließen.

Patienten und Methoden Zwischen 2017 und 2019 wurden 35 Patienten mit einem Carina versorgt, wobei der Aktuator pathologieabhängig an den Amboss (n = 7), den Steigbügelkopf (n = 10), die Steigbügelfußplatte (n = 10) oder das runde Fenster (n = 8) angekoppelt wurde. Bei 9 Patienten mit Radikalhöhle erfolgte gleichzeitig die Obliteration des Ohres mit Bauchfett. Das Sprachverstehen wurde unversorgt sowie 6 Monate nach Erstanpassung mit dem Freiburger Einsilbertest im Freifeld bei 65 dB und 80 dB bestimmt.

Ergebnisse Die Knochenleitungshörkurve aller Patienten war nach 6 Monaten stabil. Patienten mit klassischer Ambossankopplung wiesen ein schlechteres Einsilberverstehen bei 65 dB auf (53 ± 23 %) als Patienten mit Ankopplung am Steigbügelkopf (58 ± 13 %), der Fußplatte (63 ± 17 %) sowie der Rundfenstermembran (68 ± 13 %). Die Bauchfettobliteration des Ohres hatte keinen Einfluss auf das Sprachverstehen (64 ± 13 % versus 59 ± 17 %).

Schlussfolgerung Die Versorgung mit einem Carina stellt eine effektive Methode der Hörrehabilitation bei kombinierter Schwerhörigkeit dar, wobei der Ankopplungsort einen Einfluss auf das Sprachverstehen hat. Aktuell stehen noch Langzeitergebnisse aus, um die Stabilität der einzelnen Ankopplungstechniken im Verlauf bewerten zu können.

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Article published online:
10 June 2020

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