Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0040-1711814
PTBS - eine psychische Erkrankung kaschiert wahre Diagnose
Wir berichten über eine leidtragende 36-jährige Patientin, welche sich mit seit fünf Jahren bestehender einseitiger subjektiver Taubheit, Tinnitus, Geräuschempfindlichkeit und Reizbarkeit vorstellte.
Das Resultat unzähliger vorheriger fachärztlicher Konsultationen war die Diagnose einer psychogenen Hörstörung im Rahmen einer PTBS. Eine ungünstige Kombination aus dieser psychischen Erkrankung, welche Folge verstörender Ereignisse in der Kindheit mit Nachwirkungen bis zum heutigen Tage darstellte und unpräziser sowie missinterpretierter audiometrischer Untersuchungsergebnisse führten zur Übertünchung der zugrundeliegenden somatischen Ursache der Hörstörung: ein intracochleäres Schwannom. Bei im MRT des Kleinhirnbrückenwinkels erkennbarer Obliteration der basalen Windung der linksseitigen Cochlea und Übersehen dieser Pathologie folgten vergebliche psychosomatische Behandlungen und Reha-Aufenthalte.
Die Exstirpation des Schwannoms und die Versorgung der Patientin mit einem Cochlea-Implantat löste letztendlich die Hörproblematik und gab der Patientin ihren Lebensmut zurück.
Publication History
Article published online:
10 June 2020
© 2020. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York