CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2020; 99(S 02): S219
DOI: 10.1055/s-0040-1711829
Abstracts
Otologie

Intracochleäre späte Anreicherung von Kontrastmittel in der Magnetresonanztomographie von Patienten mit Hörminderung und Schwindelsymptomatik

K Willenborg
1   Medizinische Hochschule Hannover, OE 9645, Hannover
,
A Warnecke
1   Medizinische Hochschule Hannover, OE 9645, Hannover
,
D Grosser
1   Medizinische Hochschule Hannover, OE 9645, Hannover
,
F Götz
1   Medizinische Hochschule Hannover, OE 9645, Hannover
,
T Lenarz
1   Medizinische Hochschule Hannover, OE 9645, Hannover
,
A Giesemann
1   Medizinische Hochschule Hannover, OE 9645, Hannover
› Author Affiliations
 

Einleitung Die intravenöse Verabreichung von Gadolinium hat sich als eine nützliche Methode zur Untersuchung der Blut-Labyrinth-Schranke erwiesen. Dies kann insbesondere eine diagnostische Relevanz bei Patienten mit ungeklärter Innenohrerkrankung haben. Indes, der Zeitpunkt zwischen Verabreichung des Kontrastmittels und Durchführung der bildgebenden Untersuchung könnte kritisch sein zum Nachweis auch einer möglichen späten Anreichung als Zeichen einer gestörten Permeabilität der Blut-Labyrinth-Schranke.

Methoden Späte bildgebende Untersuchung mittels Magnetresonanztomographie nach intravenöser Verabreichung von Gadolinium zeigte in 5 Patienten eine pathologische Anreicherung. Diese Fälle wurden retrospektiv im Hinblick auf die klinische Präsentation der Erkrankungen untersucht.

Ergebnisse Alle Fälle der späten Anreicherung waren weiblich. Das Alter der Patientinnen lag zwischen 20 und 56 Jahren. Drei Patientinnen litten unter akutem einseitigem Hörsturz, bei einer zeigte sich ein über Jahre fortschreitender beidseitiger Hörverlust und eine Patientin zeigte nur Schwindel im Rahmen einer Neuritis vestibularis.

Zusammenfassung Die späte cochleäre Anreicherung in der Magnetresonanztomographie nach intravenöser Gadolinium-Verabreichung kann unterschätzt werden, wenn der Abstand zwischen Kontrastmittelgabe und bildgebendem Verfahren nicht ausreichend lang ist. Alle Patienten zeigten ein inhomogenes klinisches Bild. Ob die Anreicherung auf spezifische oder unspezifische Entzündung des Innenohrs zurückzuführen ist, ist Gegenstand weiterer Untersuchungen. Hierbei könnte die Perilymph-Analyse kombiniert mit Bildgebung zielführend sein.

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Article published online:
10 June 2020

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